
Harakiri
Alles nur ein Spiel? Olivia arbeitet als Ghostwriterin und soll die Memoiren ihres Vaters verfassen – eines Mannes, der im Verdacht steht, in seiner Kindheit seine beiden Geschwister ermordet zu haben. Doch seine Erinnerungen sind bruchstückhaft und verworren, und Olivia fällt es schwer, ihrem kranken Vater klare Antworten zu entlocken. Um der Wahrheit näherzukommen, beginnt sie selbst zu recherchieren – und stößt dabei auf eine erschütternde Entdeckung. Lügen und Geheimnisse. Ein Buch, das etwas verhalten beginnt und seinen Zauber erst mit der Zeit freigibt. Von Anfang an war ich aber neugierig darauf, was wirklich passiert ist. Clark versteht es, den Leser an der Nase herumzuführen und durch viele Andeutungen und nicht Ausgesprochenes, Erwartungen zu wecken und zum Miträtseln zu bringen. Clarks Schreibstil ist flüssig, aber manchmal etwas langatmig. Die Story zieht sich ein wenig in die Länge und gerade anfangs fehlte es mir an Spannung. Erst nach und nach entfaltet sich das ganze Ausmaß der Geschichte und durch viele Wendungen wird das Buch dann noch sehr spannend. Wie schafft man es, einen Cold Case zu lösen? Vor allem, wenn man nie weiß, ob der Gegenüber lügt oder die Wahrheit sagt? Diese Frage, bzw. die Antwort darauf, hält den Leser bei der Stange und ich war sehr überrascht über das Ende. Clark gelingt es sehr gut, die komplexen Beziehungen innerhalb der Familie Taylor und die damit verbundenen Geheimnisse eindrucksvoll darzustellen und zu einer Geschichte zu verweben, die es in sich hat. Ihre Charaktere handeln anschaulich und vor allem der Vater mit seinen Schatzsucherspielen hatte es mir angetan. Die Handlung spielt hierbei auf zwei Ebenen und vor allem die in der Vergangenheit waren sehr aufschlussreich. Fazit: Ein lesenswertes Buch mit einer ganz neuen Herangehensweise – leider aber etwas langatmig.