melodiaa
Viel Potenzial, wenig Substanz Ich habe mir von diesem Buch eine spannende, lebendige und informative Reiseerzählung erhofft, jedoch habe ich etwas völlig anderes bekommen. Bereits nach den ersten zwei Kapiteln war mir nicht klar, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll. Mal wirkt es wie ein Abenteuerbericht, dann wieder klingt es nach Werbung für den eigenen Podcast oder ein begleitendes Filmprojekt. Es fehlt definitiv ein roter Faden. Die Beschreibungen von Landschaft, Menschen oder dem eigentlichen Weg bleiben vage und oberflächlich. Stattdessen dominieren körperliche Beschwerden wie Blasen, Knieschmerzen, aufgescheuerte Haut etc., die sich von Kapitel zu Kapitel wiederholen. Dass eine solche Tour auch anstrengend ist, versteht sich von selbst, doch diese ständige Wiederholung nimmt meiner Meinung nach viel zu viel Raum ein und lässt wenig Platz für echte Erlebnisse. Widersprüchlich wirkt auch die Darstellung von Einsamkeit in der Wildnis, wenn zugleich ein Kamerateam dabei war. Das nimmt der Geschichte einiges von ihrer Authentizität. Positiv ist zu erwähnen, dass die Autorinnen jeweils eigene Abschnitte schreiben, das bringt zumindest etwas Abwechslung. Auch die Interviews mit Frauen aus der Region, die im Bergtourismus tätig sind, fand ich lesenswert. Diese Interviews waren interessant, hätten aber meiner Meinung nach besser in den Gesamtkontext eingebunden werden können. Insgesamt hat mich das Buch enttäuscht.