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dorli

Posted on 12.5.2025

„Schauplätze der Weltliteratur“ ist ein reich bebildertes Nachschlagewerk, das einlädt, die Handlungsorte literarischer Werke zu erkunden. Eingeteilt in vier Rubriken - Romantische Aussichten (1817 bis 1920), Kartierung der Moderne (1921 bis 1951), Nachkriegspanoramen (1952 bis 1982) und Zeitgenössische Schauplätze (1982 bis 2019) - werden über 70 bekannte und auch weniger bekannte Werke vorgestellt und hinsichtlich ihres Schauplatzes näher beleuchtet. Die Schauplätze werden dabei nur am Rande im geografischen Sinn porträtiert. Hier konzentriert man sich eher auf die Bedeutung des Schauplatzes für das eigentliche Werk und geht dabei unterschiedlichen Fragen nach, zum Beispiel, wie der jeweilige Autor den Schauplatz seiner Geschichte definiert hat; welchen Einfluss ein Ort auf Protagonisten und Handlung hat; wie das Zusammenspiel von Menschen und Umgebung funktioniert oder auch, ob bzw. in welcher Hinsicht sich eine Stadt oder eine Landschaft in einem Roman von der realen Vorlage unterscheidet. Nur drei der jeweils zwei bis vier Seiten umfassenden Beiträge stammen aus der Feder von Herausgeber John Sutherland selbst, die anderen wurden von Autoren, Lektoren, Journalisten, Professoren sowie Kritikern erstellt. Durch die unterschiedliche Herangehensweise von Sutherlands Co-Autoren an die hier gestellte Aufgabe ist eine bunte Mischung stilistisch unterschiedlicher Arbeiten entstanden, die diesen Band sehr abwechslungsreich und damit ausgesprochen unterhaltsam macht. Auch die Aufmachung des Buches ist sehr gut gelungen. Die informativen Essays werden ansprechend präsentiert und sind mit zahlreichen Fotos, Illustrationen sowie einigen Landkarten versehen. „Schauplätze der Weltliteratur“ hat mir sehr gut gefallen - eine genauso unterhaltsame wie aufschlussreiche Sammlung, die den Leser auf eine Reise zu literarisch bedeutsamen Schauplätzen mitnimmt.

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