
herbstrose
Wolfsblut, ein verfolgter und gequälter Außenseiter Im hohen Norden Amerikas macht eine Gruppe hungriger Wölfe die Gegend unsicher. Unter ihnen ist auch Wolfsbluts Mutter Kiche, halb Wolf halb Hund, die sich mit dem stärksten Wolf der Gruppe paart und Wolfsblut zur Welt bringt. Der Welpe ist früh auf sich alleine gestellt, da Kiche eines Tages von der Jagd nicht mehr zurückkehrt. Er kommt zu Indianern, wird Schlittenhund und später für ein paar Flaschen Whiskey an einen Veranstalter von Hundekämpfen verkauft. Er muss gegen andere Hunde kämpfen, wo er meist als Sieger hervorgeht, bis er von einer Bulldogge beinahe tödlich gebissen wird. Der Minenexperte Weedon Scott kauft ihn für 150 Dollar ab, pflegt ihn gesund und nimmt ihn mit nach San Francisco. Seine Familie ist anfangs nicht begeistert, doch Wolfsblut passt sich an, kann die Familie vor einem entflohenen Sträfling retten und schließt sogar Freundschaft mit dem Familienhund Collie … Jack London, geb. 1876 in San Francisco, war ein US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist und Fotograf. Er war erst 40 Jahre alt, als er 1916 unter ungeklärten Umständen starb. Seine Bekanntheit erlangte er hauptsächlich durch seine Abenteuerromane, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt wurden. Zu seinen Lebzeiten war Jack London der erfolgreichste Autor der Welt. Der Roman „Wolfsblut“ (Originaltitel „White Fang“) erschien erstmals 1906 und ist in mehreren deutschen Übersetzungen erhältlich. Jack Londons Schreibstil ist kraftvoll, bildhaft, beinahe sachlich aber dennoch sehr eindringlich. Die Besonderheit dieser Geschichte ist der Perspektivwechsel. Der Roman beginnt mit der Sichtweise von Menschen, um dann im 2.Teil zu der von Wolfsblut zu wechseln. Dadurch gelingt es ihm, das tierische Verhalten glaubhaft zu schildern, ohne es jedoch zu vermenschlichen. Der Wolf bzw. der Hund steht im Vordergrund, was die Spannung und Dramatik ungemein erhöht. Einige Kampfszenen werden jedoch so drastisch geschildert, dass sie für Kinder ungeeignet sind. Die Grausamkeit der Menschen kennt keine Grenzen. Die Naturbeschreibungen jedoch sind sehr eindrucksvoll, die erbarmungslose Kälte des Hohen Nordens ist förmlich zu spüren und die feindliche Wildnis buchstäblich greifbar. Fazit: Ein zeitloser Klassiker, spannend und berührend, der sowohl Abenteurer als auch Natur- und Tierfreunde begeistern kann.