
Annabell95
Dora & Rado Im Thingvellir-Nationalpark verschwindet ein Mädchen bei einem Klassenausflug. Alle Kollegen der Polizei sind mit einer riskanten Razzia im Drogenmileu beschäftigt. Daher soll die Polizistin Dora die Ermittlungen übernehmen. Dora kämpft mit den Folgen einer Hirnverletzung aus einem Einsatz und soll deswegen nur Schreibtischarbeit leisten. Ihr zur Seite wird Rado, ein Sohn serbischer Einwanderer, gestellt. Er hat sich bei der Polizei hochgearbeitet, doch durch familiäre Verbindungen ist er aktuell in Schwierigkeiten geraten. Unterschiedlicher können die beiden nicht sein und nun soll das Außenseiter-Duo gemeinsam ermitteln. "Schmerz" ist der Auftakt in eine neue isländische Krimi-Reihe mit dem Ermittlerduo Dora und Rado. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten im Wechsel erzählt. Dabei kann man aber sehr schnell durcheinander kommen, denn es ist nicht unbedingt sofort klar erkennbar um welche Sichtweise wessen Protagonisten es sich gerade handelt. Erst nach ein paar weiteren Sätzen merkt man aus welcher Sicht man nun die Story betrachtet. Das störte immer mal wieder etwas den Lesefluss. Der eigentliche Fall und die Ermittlungen um das verschwundene Mädchen rückt hier sehr in den Hintergrund. Es gab zwar hier und da Ermittlungen, aber doch sehr wenig. Trotzdem war der Fall sehr unvorhersehbar und man hatte nicht mit dem Ausgang gerechnet. Viel mehr nahm hier die persönliche Story von Dora und Rado den Raum ein. Einerseits ganz gut, da man gleich zu Beginn der Reihe viel über die beiden Hauptprotagonisten erfährt und sich ein gutes Bild machen kann. Dadurch werden die beiden authentischer und lebendiger, weil sie eine eigene Geschichte bekommen. Sie sind dadurch nicht einfach nur zwei handelnde Figuren. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und dazu recht bildhaft. Es kam dadurch eine schöne isländische Atmosphäre auf. Mein Fazit: Mir war es zu wenig Krimi und Ermittlungsarbeit. Ich hätte gerne etwas weniger private Story von Dora und Rado gehabt, aber dafür mehr von dem Fall des verschwundenen Mädchens. Da war noch viel Luft nach oben. Konnte mir nach dem ersten Band noch keine richtige Meinung zu dem Autor, dem Ermittlerduo und der Reihe bilden. Werde aber nochmal den zweiten Band ausprobieren.