
Ladybug
Solider Thriller Art Mayer sucht dringend Millas Mutter Dana. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann auffliegt, dass ihre Oma dement ist und die Mutter verschwunden. Er will verhindern, dass sie ins Heim kommt. Also bittet er einen Mann mit Einfluss um Hilfe. Daraufhin überstürzen sich die Ereignisse, denn der anonyme Tipp, den er daraufhin bekommt, führt Art und seine Kollegin Nele zu einer verlassenen Wohnwagensiedlung. Hier finden sie einen ermordeten Berliner Richter und die gerufenen Kollegen noch weitere, längst skelettierte Leichen. Schnell wird klar, dass all das mit Dana zu tun hat und ihr kleiner Bruder hier vor fünfzehn Jahren verschwand. Und dann ist auch noch Milla weg! Sehr oft werden Serien ja mit jedem Band ein wenig schwächer. Hier ist das Gegenteil der Fall. Von Anfang an wird man geradezu in die Story gezogen und von ihr gefesselt. Marc Raabe hat hier geniale Verknüpfungen geschaffen und eine enorme Menge Ideen perfekt umgesetzt. Man hat das Gefühl, Art, Nele, Milla und Dana tatsächlich selbst zu kennen und stöhnt ob der Dummheit so einiger Randfiguren gequält auf. Weiß man doch, dass die Menschen tatsächlich so sind und diese Szenen nicht so übertrieben dargestellt sind, wie man das gerne hätte. Allerdings möchte ich Nele gern ein Ladegerät schenken! Das Verfolgen der Spuren, die Zusammenhänge, die Eingebungen der Protagonisten, das Zusammenwirken all dessen, hier stimmt einfach alles. Die Logik wird nicht gequält und die Zufälle sind nicht so drastisch, dass man sie nicht glauben könnte. Die Auflösung ist überraschend und logisch zugleich und voller Dramatik. Eine Frage bleibt am Ende allerdings offen und das lässt die Vorfreude auf den nächsten Band natürlich enorm wachsen! Die aus den beiden ersten Bänden bekannten Figuren haben sich zwar nur wenig weiter entwickelt, doch fühlt sich das richtig und stimmig an. Es wird nicht zu viel aus dem privaten Umfeld verraten. Der Fokus liegt auf den Ereignissen rund um Milla und Dana. Das kommt meinem Geschmack sehr gelegen. So darf das gerne noch viele Bände weitergehen! Ich bin begeistert und gebe fünf Sterne. Auch dem Sprecher Peter Lontzek ein großes Lob und vielen Dank für das unübertriebene Darstellen weiblicher Figuren. So gut schaffen das nicht sehr viele Sprecher.