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mabuerele

Posted on 7.5.2025

„...All dies führte zum Entschluss, dieses populärwissenschaftliche Buch über die Geschichte der Schweizer Täuferinnen und Täufer zu schreiben und darin auch Gegenwartsfragen zu berücksichtigen. Ich hoffe, dass die Leserinnen und Leser viel über die Täufer erfahren und zum Nachdenken angeregt werden...“ Spätestens mit diesen Zeilen aus dm Vorwort des Autors war mir klar, dass ich ein Sachbuch vor mir liegen habe. Dementsprechend ist der meist berichtende Schriftstil passend. Der Autor weist darauf hin, dass es verschiedene Täuferbewegungen in Europa gab, er sich aber auf die Schweizer Täufer konzentriert. Ausgangspunkt ist die Reformation in der Schweiz durch Zwingli, beginnend 1519. Doch ähnlich wie Luther ordnete sich Zwnigli bald auch der weltlichen Obrigkeit unter. An der Basis machte sich Unmut breit. „...Sie waren frustriert über das taktierende und schonende Vorgehen des Reformators und des Magistrats. Zu lange schon warteten sie auf eine Übertragung der biblischen Lehre ins Leben...“ Die Täuferbewegung in Zürich nahm schnell Fahrt auf. Zwei Schwerpunkte trennten sie von der Reformation. Das war zu einen der Verzicht auf die Säuglingstaufe und das Einführen einer sogenannten Bekentnistaufe, zum anderen die strikte Trennung von Kirche und Staat. „...Die Täufer waren im Alltag der Menschen präsent. Sie brachten die Kirche damals einfach in die Stuben der Leute, wo sie aus dem Neuen Testament vorlasen, beteten und den Tisch des Herrn (das Abendmahl) aufrichteten...“ Damit stießen sie schnell auf erbitterten Widerstand der etablierten Kirchen. Es kam zu Verfolgungen. Der Weg der Täufer führte in die Untergrundkirche. Das wird im Buch anschaulich und ausführlich dargelegt. „...Viele Täufergemeinden konnten nicht zuletzt deshalb überleben, weil die örtliche Bevölkerung wenig Interesse an der Verfolgung zeigte...“ Das betraf vor allem die Ostschweiz. In Zürich ging man wesentlich radikaler vor. Der Pazifismus der Täufer war den Herrschenden ebenfalls ein Dorn im Auge. Der Autor geht davon aus, dass es den Täufern um ein Restitution der Kirche in ihrer ursprünglichen Art ging. Immer wieder weist der Autor darauf hin, welche Grundlagen der Täuferbewegung Folgen bis in die Gegenwart haben. Dabei geht es um die Trennung der Kirche vom Staat und Fragen der Toleranz und des persönlichen Glaubens. Einige Zitate aus der Bibel ergänzen die Ausführungen. Eingefügt sind außerdem Bilder und historische Schriften über die Ereignisse. Das Buch ist sehr informativ. Wer allerdings eine Art Roman erwartet, ist hier definitiv falsch. Es geht um sachliche Darstellung der Entwicklungen und Zusammenhänge.

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