
Petzi_Maus
Flugzeugentführung und Familiendrama; wenig Thrill Es ist DAS Ereignis!! Der erste Nonstop-Flug von London nach Sydney in einer Zeit von nur 20 Stunden! Das wird natürlich medial hoch gefeiert! Die Flugbegleiterin Mina ist dabei, jedoch nur, da sie nach einem Streit mit ihrem Mann Adam den Dienst mit einem Kollegen getauscht hat. Doch Mina erlebt einen Alptraum: sie erhält während des Flugs einen Zettel mit der Nachricht, dass ihre fünfjährige Tochter Sophia getötet wird, wenn sie nicht die Anweisungen befolgt. Die Geschichte ist abwechselnd aus Sicht von Mina und Adam, jeweils in ich-Form, geschrieben. So kann man besser in deren Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen. Besonders bei Mina ist mir das sehr gut gelungen, vielleicht auch, weil ich selbst Mutter bin und soo gut die Angst um ihre kleine Tochter nachvollziehen konnte. In Adam konnte ich mich weniger gut hineinversetzen, zumindest anfangs, weil er zu Beginn hauptsächlich aus Minas Sicht dargestellt wird und man somit zu ihm nicht so viel Bezug aufbauen kann bzw. er als Mensch mit schlechten Eigenschaften dargestellt wird. Hier hat mir die überraschende Wendung sehr gut gefallen. Man lernt auch sehr viele unterschiedliche Fluggäste kennen, was manchmal etwas langatmig war. Auch wenn man später erst den Zusammenhang erkennt, hätte es diese ausführliche Vorstellung mMn nicht gebraucht. Auch wollte der Thrill bei mir nicht so recht aufkommen, da zu Beginn Mina und ihr Mann Adam sowie das autistische Kind und die Eheprobleme ausführlichst dargestellt wurden, sodass man eher ein Familiendrama vor sich hatte. Die Begründung für die Flugzeugentführung kam mir auch etwas an den Haaren herbeigezogen vor, es gab zu viele unnötige Tote und einen etwas unglaubwürdigen Showdown, bei dem man aber trotzdem mitgefiebert hat. Fazit: Mehr Familiendrama als Thrill, dem etwas die Spannung fehlt.