
scouter
Die Familie Snaeberg trifft sich in einem Hotel in den Lavafedern Islands zur Feier eines der Ältesten der Familie. So sind alle Snaebergs zusammen und das Ereignis zu feiern. Teilweise haben sie sich schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Das Hotel ist ein sehr modernes und so bietet es allen Komfort, den sich die Familie vorstellen kann. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt, denn es gibt auch Zwistigkeiten innerhalb der Familie. Deshalb fließt auch der Alkohol in Strömen und man merkt auch das einige aus der Familie Probleme damit haben. Drei Tage sind sie zusammen und dann passiert ein Unglück und einer aus der Familie ist tot und die Kripo ermittelt. Der Island – Krimi „Verlassen“ von Eva Björg Aegisdottir ist eine spannende Story über eine besondere Familie aus Island. Es werden drei Tage dieser Familie bei einer Familienfeier skizziert, die eigentlich ganz harmonisch verlaufen könnte. Doch weit gefehlt. Das Cover zeigt eine felsige einsame Bucht, wie es für einige Landstriche auf Island typisch erscheint. Eine sehr gute Einführung in diesen Krimi. Ansonsten sind es gut dargestellte Animositäten und Feindschaften innerhalb der Familie, die an so einem Wochenende zum Tragen kommen. Die Abgeschiedenheit und der Alkohol lösen so einige Gefühle untereinander aus, die schon tief versteckt waren. Die Autorin wählt die genaue zeitliche Darstellung dieses Wochenendes und beschreibt das Geschehen aus der Sicht von fünf Mitgliedern der Familie und einer Hotelangestellten in einer chronologischen Abfolge. Unterbrochen wird es nur durch die Vorblende auf die Ermittlungen der Polizei, nachdem man einen Toten gefunden hat. Die Familienmitglieder sind aus verschiedenen Perspektiven dargestellt und sie zeigen auch die Gefühle, die sie bei dieser Feier entwickeln. Ganz speziell ist die Sicht der Hotelangestellten, die eine sehr interessante und objektive Sicht beschreibt. Die Story ist spannend erzählt, da man ganz am Anfang erfährt, dass es einen Toten gibt und in den Rückblicken die Situation in der Familie bis zum überraschenden Ende aufgebaut wird. Skandinavische Krimis, wie dieser aus Island, weisen in meinen Augen immer eine bedrohliche Gesamtsituation auf, meistens geprägt durch das schlechte Wetter. Das geschieht auch hier, doch es ist dieses bedrohliche Zusammensein, dass die Atmosphäre prägt und auch sehr bedrohlich erscheinen lässt. Ich finde es ist ein spannender Island – Krimi, der das Genre gut darstellt.