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dianae E

Posted on 30.4.2025

Gil Ribeiro – Lautlose Feinde Leanders Hochzeit mit Soraia steht kurz bevor, doch zuerst muss der Polizist und sein Team die verschwundene Enkelin von Andre Bento wiederfinden. Das Mädchen wurde gekidnappt, der Opa ermordet und die Lösegeldforderung geht schief. Ausgerechnet jetzt wird Graciana ihres Postens enthoben und Miguel Duarte als Ermittlungsleiter eingesetzt. Natürlich sieht er darin seine große Chance um endlich das Ansehen der Polizei und Presse zu bekommen. Doch schon bald gibt es neue Morde, getarnt als Unfälle oder natürliche Ursache und Leander Lost steht vor einem großen Rätsel. Als Soraia nach einem schweren Unfall ins Krankenhaus kommt und um ihr Leben kämpft, fällt es Leander schwer sich zu fokussieren. Wird er den oder die Täter überführen können? Wird Soraia überleben? Ich habe alle Bücher der Lost in Fuseta rund um den autistischen Ermittler Leander Lost gelesen oder gehört. Ich mag den außergewöhnlichen Ermittler, der sich im Laufe der Bücher entwickelt, sich aber dennoch treu bleibt. Der Autor hat einen angenehmen, leichten Erzählstil. Das Setting wird sehr gut und detailliert beschrieben, Urlaubsfeeling, Freiheit und die Eigenheiten der Charaktere sind sehr gut beschrieben. Insgesamt sind die Figuren lebendig und detailliert dargestellt, auch Neueinsteiger sollten sich ein gutes Bild von den Charakteren machen können. Für mich ist es, wie nach hause kommen. Leander, Carlos und Graciana sind ein eingeschworenes Team. Leander, der aufgrund des Autismus nicht lügen, sie jedoch erkennen kann, das gesprochene Wort wortwörtlich nimmt und ein fotografisches Gedächtnis hat, überzeugt mich jedes mal aufs Neue. Hier zeigt sich in Taten, wie sehr er Soraia liebt ohne das er die Worte ausspricht. Miguel Duarte hat nach seinem Gedächtnisverlust zwar ein wenig sein Wesen verändert und ist nicht mehr so berechnend und karriereversessen, dennoch lässt er keine Gelegenheit aus, sich im perfekten Licht darzustellen. Das führt zu einigen unfreiwillig komischen Situationen. Die verschiedenen Fälle sind jeder für sich interessant, natürlich gibt es einen Zusammenhang, sodass am Ende die Handlungsfäden gut miteinander verknüpft werden. Das Setting ist sehr anschaulich und bildhaft beschrieben. Die Weiten der Algarve, das kleine Städtchen Faro, die Hochzeit samt Straßenfest – all das ist atmosphärisch beschrieben. Der Krimi bietet Spannung, aber auch Humor. Das Figurenensemble ist gut gewählt und die kleine "Familie" ergänzt sich. Es gibt einige überraschende Wendungen, es wird traurig, aber auch hoffnungsfroh. Die Geschichte hat eine durchgehende Grundspannung, das Tempo ist weitestgehend gemächlich, genau wie Carlos Estevez, der mich wieder zum schmunzeln gebracht hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung. Das Cover ist typisch für die Reihe. Fazit: Neuer spannender Fall für Leander Lost. 5 Sterne.

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