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itsnotabouthappyendings

Posted on 30.4.2025

Ich bin gut in den zweiten Band eingestiegen, da die Geschichte nahtlos an den ersten Band anknüpft. Die emotionalen Aspekte werden in diesem Teil noch besser dargestellt, was ich sehr geschätzt habe. Die Charaktere bleiben größtenteils authentisch, und ich konnte jeden einzelnen gut mitverfolgen. Die Welt ist wieder fantasievoll beschrieben, und das Konzept des Schattenwebens wird nun klarer. Die Art, wie die Schatten interagieren und eigene charakterliche Dimensionen bekommen, fand ich besonders faszinierend. Einige Beziehungsdynamiken haben sich weiterentwickelt und bringen zusätzliche Tiefe in die Geschichte. Allerdings häufen sich die unerfüllten Zuneigungen, was manchmal etwas überladen wirkt. Die Charakterentwicklung einiger Figuren – besonders Maigers – ist gut gelungen, aber andere Aspekte der Geschichte blieben für mich unausgereift. Was ich allerdings kritisch sehe: Die Annäherung zwischen bestimmten Charakteren erschien mir unglaubwürdig – es gibt meiner Meinung nach Grenzen, die nicht so einfach überschritten werden sollten, besonders wenn es um schwere Vertrauensbrüche geht. Das Erzähltempo hätte an mehreren Stellen schneller sein können. Besonders im letzten Drittel verlor die Geschichte deutlich an Qualität. Die Wendungen wirkten teils vorhersehbar und klischeehaft, und der Abschluss fühlte sich gehetzt an, ohne die übliche Spannung aufzubauen. Die Platzierung mancher Perspektivwechsel nahm zudem unnötig Spannung heraus. Die letzten Auseinandersetzungen und das Ende haben mich leider nicht überzeugt und hinterließen mich eher distanziert als begeistert. Insgesamt eine solide, aber nicht herausragende Fortsetzung, die an den Stärken des ersten Bandes anknüpft, aber im Verlauf an Spannung und Überzeugungskraft verliert.

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