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Der erste Teil über das Leben von Lord Nelson, Englands größtem Seehelden. Er gilt bis heute als der ruhmreichste Offizier der Royal Navy: 1784 erhält der junge Captain Horatio Nelson den Auftrag, mit der mit der HMS Boreas das Handelsverbot zwischen den englischen Kolonien in Westindien und den abtrünnigen USA zu überwachen und die Schiffe als Prisen nach England zu schicken. Was er dort sieht, lässt ihn empören. Der britische Gouverneur von Antigua, sein direkter Vorgesetzter, schaut weg, wenn die Amerikaner mit der englischen Kolonie zollfreien Handel treiben. Er selbst hält anscheinend die Hand auf, bietet Nelson an, mitzuverdienen. Die verbotenen Geschäfte sind höchst lukrativ, und die Einheimischen brauchen sie. Denn mit Zöllen wären die Waren zu teuer und die Amerikaner würden sich an die Franzosen wenden, dort ihre Waren einkaufen. Der Gouverneur, selbst ein Marine, der bestens vernetzt ins Oberhaus ist, warnt, man müsse hier pragmatisch handeln; ansonsten würde man eine Bestrebung zur Unabhängigkeit von Antigua heraufbeschwören, Nelson habe die Füße still zu halten. Bald hat sich der ebenso charismatische wie pflichtbewusste Nelson in der Karibik zahlreiche Feinde gemacht, weil er den Vorgesetzten ignoriert und Jagd auf die Amerikaner macht. Über seinem Vorgesetzten steht nämlich die Navy, und von dort hat Nelson seine Befehle erhalten, basta. Befehl ist Befehl und was hier geschieht, ist gesetzlos. Nelson ist völlig außer sich, als er plötzlich abkommandiert wird, für Befehlsmissachtung bestraft wird, trotz großer militärischer Erfolge in Ruhestand gesetzt wird, denn ganz oben war klar, was in der Karibik läuft, alles ein politisches Ränkespiel. Nun muss Nelson in England auf dem Land der Farmertätigkeit im Schoß der Familie frönen. Seine von Luxus verwöhnte Frau, die er in der Karibik geheiratet hat, kommt mit dem Klima nicht klar, ist viel krank, ihr fällt es schwer, mit dem geringen Einkommen zu haushalten. Die Navy wird in diesen Friedenszeiten immer weiter verkleinert, Marins arbeitslos. Doch im Zuge der Französischen Revolution bricht ein neuer Krieg mit Frankreich aus, und Nelson wird als Kapitän der HMS Agamemnon ins Mittelmeer entsandt. In Neapel soll er die Verbündeten Englands um Unterstützung bitten und lernt dabei die schöne Emma Hamilton kennen. Doch sie ist bereits die Frau des britischen Botschafters, eine Frau, die überallhin hin Kontakte hat, letztendlich die Fäden der Botschaft in der Hand hält ... Die Franzosen sind auf See zu schlagen, meint der wagemutige Nelson. Die verstecken sich gern in den Stadtstaaten des Mittelmeers, die seit Jahrhunderten neutral reagieren und jedem Schutz bieten. An Land, spricht man über einen jungen General der Franzosen, Napoleon Bonaparte, der das Feld abräumt. Nelson agiert taktisch klug und halsbrecherisch im Mittelmeer, fährt Erfolge ein bei der Eroberung von Korsika und der Schlacht am Kap St. Vincent. Am Ende dieses Bands hat er sich bei der Navy rehabilitiert und wird zum Sir geschlagen und zum Admiral ernannt. Eine spannende Geschichte der Seefahrt und berühmter Seeschlachten. Nelsons Aufstieg zum Admiral, wird im zweiten im Band behandelt, bis zur legendären Schlacht bei Trafalgar und seine Liebe zu Emma Hamilton – den ich mir sicherlich anhören werde. Nelson ist ein königstreuer und gesetzestreuer Typ, ein wenig eigensinnig und ungeduldig. Er verstößt draufgängerisch gern mal gegen Befehle, wenn er einen Sinn darin sieht, einen Sieg zu erringen. Er steht für Gerechtigkeit und Disziplin. Als Captain lässt er seine Mannschaften immer wieder die Manöver üben, bis sie schlafwandelnd jeden Handgriff beherrschen. Er ist stets dabei und immer wachsam, was ihm Respekt bei der Mannschaft bringt und Vorteil im Kampf mit einer durchtrainierten Mannschaft. Auch pflegt er einen eigenen Führungsstil, den man als Teamarbeit bezeichnen kann, führt Meetings mit den Offizieren, fragt offen nach ihren Meinungen, lässt das Team mitentscheiden. Für die damalige Zeit erheblich ungewöhnlich. Mac P. Lorne hat historisch gut recherchiert und sich an die Fakten gehalten, zeigt die politischen Machtverhältnisse und gesellschaftlichen Verhältnisse des 18. Jahrhunderts gut auf. Das Ganze ist eingebunden in einen spannenden Seefahrer-Abenteuerroman. Die Charaktere der Biografie sind gut ausgearbeitet. Ein historischer Roman ohne romantiesierende Szenen, klischeefrei, historisch genau – so macht Geschichte Spaß! Mac P. Lorne ist Jahrgang 1957. Aufgewachsen in der ehemaligen DDR studierte er aus politischen Gründen statt Geschichte und Literatur Veterinärmedizin. Im Frühjahr 1988 gelang ihm die Flucht in die Bundesrepublik. Gemeinsam mit seiner Familie baute er einen Reit-und Zuchtbetrieb in Bayern auf, aus dem sich auch Olympiareiter ihren Nachwuchs sicherten. Heute lebt er zu Füßen einer mittelalterlichen Burg in einem der größten Waldgebiete Europas. Er ist Co-Autor mehrerer Fach- und Sachbücher aus den Gebieten Veterinärmedizin und Pferdezucht. Englische Geschichte ist die große Leidenschaft des Autors und seine Romanreihe rund um Robin Hood begeistert zahlreiche Leserinnen und Leser.