
Gabriele
Vom stummen Kind zum Schriftsteller Ich schätze die Bücher von Hanns-Josef Ortheil. Zufällig bin ich vor vielen Jahren über „Das Element des Elephanten“ auf diesen Schriftsteller gestoßen. Schon damals erfuhr ich, dass er als Kind – ebenso wie seine Mutter - viele Jahre lang nicht gesprochen hat. Seit damals gönne ich mir immer mal wieder ein Buch von dem Schriftsteller, der gerne eigene Erfahrungen in seine Romane einbaut. So auch in „Die Erfindung des Lebens“. Hier erzählt er von Johannes Catt, der in seiner frühen Jugend jahrelang kein Wort von sich gab und dadurch als behindert angesehen wurde. Erst als er anfing Klavier zu spielen, wurde sein Talent erkannt. Dank seines Vaters, einem Geodäten, der ihn aus der 1.Klasse nahm, um ihm die Natur nahe zu bringen, löste er sich aus der engen Beziehung zu seiner ebenfalls verstummten Mutter. Sehr gerne habe ich mich von dem Ich-Erzähler nach Rom mitnehmen lassen, wo er seine Memoiren auf Papier bannte. Er ließ mich tief eintauchen in seine Gedanken und Gefühle, und nahm mich mit in Situationen, die sein Leben beeinflussten. Und wieder einmal hat sich gezeigt, wie sehr es sich lohnt, auch mal ältere Bücher zur Hand zu nehmen!