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lesezauber_zeilenreise

Posted on 27.4.2025

Wenn der Schutz von Straßenhunden das eigene Leben rettet **Inhaltsangabe Verlag:** Über das, was im Leben zählt Niall Harbison hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich, führt ein temporeiches Leben und ist Alkoholiker. Er arbeitet hart und feiert härter. Von heute auf morgen kehrt er seinem Unternehmen den Rücken und wandert nach Thailand aus, wo ihn seine Sucht beinahe das Leben kostet. Er realisiert: Es muss sich etwas ändern. Auf der Suche nach Orientierung werden die Straßenhunde auf Ko Samui zu seinem Anker. Er schließt Freundschaft mit den Vierbeinern, füttert sie, fährt sie zum Tierarzt und pflegt ihre Wunden. Jedes Leben zählt. Mit Geduld, Hingabe und unermüdlicher Arbeit gelingt es Niall, das Vertrauen der Hunde zu gewinnen, die ebenso versehrt sind wie er selbst. Nialls Engagement wird mehr als eine Vollzeitaufgabe, doch die Tiere geben ihm Kraft, Liebe und Halt. Er steckt sich das ambitionierte Ziel, monatlich 10.000 Straßenhunden zu helfen. Niall begleitet seine Rettungsaktionen mit der Kamera. Und bald verfolgen im Netz über eine Million Menschen die Schicksale von McMuffin, Hope, King Whacker, Britney, Tina und Co. ›Hope‹ erzählt von einem Mann, der an einem unerwarteten Ort Sinn im Leben findet – eine Geschichte, die unter die Haut geht. **Meine Inhaltsangabe:** Niall Harbison wächst eigentlich behütet auf und hat trotzdem nur Blödsinn im Kopf, was ihm den Ruf eines „Problemkindes“ einbringt. Nirgendwo hält es ihn lange, viele Jobs folgen, einige Gründungen eigener Firmen und diverse Beziehungen. Aufgrund seiner Suchterkrankung (Alkohol, Zigaretten, Tabletten) schafft er es, alle Chancen zu vertun, die Abwärtsspirale scheint nicht aufzuhalten zu sein. Er beschließt, nach Thailand auszuwandern, doch auch dort suchen ihn seine Dämonen heim mit dem Ergebnis, dass er sich fast zu Tode säuft und auf der Intensivstation landet. Der Kampf um sein eigenes Leben, die Auseinandersetzung mit seinen Depressionen bringt ihn dazu, alles neu zu überdenken. Er beschließt, auf Ko Samui zu bleiben und sich um die dortigen Straßenhunde zu kümmern. Eine Aufgabe, die nicht leicht ist und ihn sehr herausfordert, die ihm aber den Sinn seines Lebens aufzeigt, ihn buchstäblich rettet und dabei hilft, dass er nun bereits seit fast fünf Jahren trocken ist. Erster Satz: »Ich ging in die Hocke, um mir das winzige Wesen genauer anzusehen: Es war kaum noch lebendig, auch wenn sein heftiges Zittern deutlich zeigte, dass noch Leben in ihm steckte.« **Mein Eindruck:** Allein das erste Viertel des Buchs liest sich wie ein Spannungsroman und ich bewundere Niall Harbison für seine Ehrlichkeit und die schonungslose Schilderung seiner Sucht und was diese für Folgen hatte. Als es dann nach Ko Samui geht und das eigentliche Thema, die Rettung der Straßenhunde, beginnt, war ich völlig gefangen von den Schilderungen von Land und Leuten. Der Schreibstil ist bildhaft und ich konnte schon fast den Dschungel riechen und die Hunde bellen hören. Ich bin ein ausgesprochener Tierfreund und springe daher auf derartige Storys ohnehin schnell an. Sie gehen mir zu Herzen und unter die Haut. Das ist hier nicht anders. Neben ganz vielen glücklichen, wundervollen Szenen gibt es natürlich auch die traurigen, schmerzenden, die einem schon auch mal ein Tränchen abverlangen. Doch Niall Harbison schafft es, aus allem etwas Positives zu ziehen, er sieht in allem eine Chance, das Leben zu verbessern. Egal, ob für sich selbst oder die notleidenden Hunde. Und immer wieder gibt er den Lesenden Hoffnung, in dem er erwähnt, dass er es geschafft hat, trocken zu werden, sein Leben in den Griff zu kriegen und zu wissen, was im Leben wirklich zählt und es deswegen jeder schaffen kann. Manchmal muss man am Ende sein, um neu anfangen zu können und für sich zu wissen, was wichtig ist im Leben und auf was man verzichten kann. Ein Buch mit vielen Botschaften und absolut lesenswert und ein Autor, den man nur bewundern kann. Schön, dass es ihn gibt. Ich habe während des Lesens immer mal wieder auf seinen Instagram-Account nachgesehen, weil viele Hunde, von denen er schreibt, dort zu sehen sind. Das war ein echtes (Lese-)Erlebnis. 5/5 Sterne.

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