
scouter
In der Nähe des Comer Sees auf dem Monte Croce di Muggio findet der Tibeter, Aurelio Campanna, einen Mann, der mit den Krähen spricht. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann ein Veterinär Mediziner ist. Es ist Dottore Giorgio Colombo aus der Nähe. Seine Laute, die er von sich gibt, sind denen der Krähe sehr ähnlich. Nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hat man ihn in eine Unterkunft der confusi, die von einer Ordensschwester geleitet wird. Es ist sehr schwer ansprechbar und gibt nur Krähenlaut von sich. Er zeichnet eine Karte der Alpenregion und zeichnet dort in einer Art Vorhersage, künftige Erdrutsche und andere Unglücke ein, die er wohl von den Krähen gehört hat, wie er angibt. Die Frage, die sich nicht nur Wissenschaftler stellen ist, ob es möglich ist diese Vorhersagen zu verifizieren. Ein sehr interessanter Roman den Spinnen/Wolkenstein, mit dem Namen „Erdrutsch“ hier entwickelt haben. Schon das Cover zeigt ein stilisierte Krähe und die Region um den Comer See. Es hat etwas gedauert, bis ich mich in dem Roman wohlgefühlt habe, denn die Erzählung von Menschen und Krähen, die Unglücksprognose betreiben können, war mir erst sehr befremdlich. Doch die Autoren haben ganz geschickt ein sehr aktuelles Thema an diesen Mythen aufgebaut. Es geht um handfeste Probleme, die durch den Klimawandel und die ansteigende Anzahl von Touristen entstehen kann. Dies ist hier die Bedrohungskulisse und natürlich sind auch Umweltschützer, einer sogenannten Burnt Generation, beteiligt mit ihren sehr harten Aktionen gegen diese beiden bedrohenden Faktoren. Dieses wird sehr gut deutlich gemacht durch die Sprache, bei den drastischen Ereignissen. Doch der Roman bleibt nicht stehen in der Aufzählung der negativen Probleme der Region, sondern erzählt auch von Auswegen aus dem Dilemma. Sehr interessant sind die Darstellungen der Aktionen um die Raben, denen hier fast menschliches Verhalten nachgewiesen wird. Das sind alles zusammen ein paar interessante wirtschaftliche und wissenschaftliche Erkenntnisse, die mich doch sehr neugierig gemacht haben. Nach anfänglichen Fragezeichen, die in mir entstanden, fand ich den Roman wegen seiner Aktualität sehr interessant und lesenswert. Mit seiner Gesellschaftskritik, aber auch ein wenig überspitzten Handlungen, z. B. um das Verhalten der Krähen, hat er mich am Ende überzeugt und wer sagt denn, dass die Krähen menschliches Verhalten nicht spiegeln können? Die Umweltschäden in den Alpen wird man so leicht nicht von der Hand weisen können.