
Kitty Catina
Ich weiß echt nicht so richtig, was ich von diesem Buch halten soll, denn irgendwie hat mich die Geschichte etwas verwirrt. So dachte ich anfangs noch, es würde sich hier um ein ganz normales Jugendbuch handeln, welches die Themen Freundschaft und Trauer behandelt. Ebenfalls konnte ich mir vorstellen, dass es einen gewissen detektivischen Teil geben würde. Was ich aber wirklich geboten bekam, war einfach nur skurril. Nachdem ihre beste Freundin Kyra umgekommen ist, reist die siebzehnjährige Corey ohne elterlichen oder sonstigen Beistand zurück nach Lost Creek, ihre alte Heimatstadt. Diese hat sich aber extrem verändert und die Anwohner benehmen sich mehr als seltsam. Selbst Kyras Eltern sind nicht wiederzuerkennen und irgendwie fühlte sich die ganze Situation einfach nur kalt und böse an. Die ganze Zeit wirkte die Geschichte für mich schon recht schaurig und auch etwas unrealistisch, was vielleicht auch an dem fantastischen Teil liegt, der sich hier eingeschlichen hat. So geht es um eine Art Kult rund um Prophezeiungen oder vielleicht besser ausgedrückt Vorhersagen. Es geht um Geschichten über das kleine, einsame Örtchen in Alaska und um eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich plötzlich gegen Corey gewendet zu haben scheint. Dabei war Kyra eine bemitleidenswerte Figur, die unter einer bipolaren Störung gelitten hat, aber nicht wirklich Hilfe bekommen. Sie hat sich in die Kunst geflüchtet, um ihre manischen Episoden zu verarbeiten, hat es aber nicht einmal geliebt, zu malen. Dafür hat sie es geliebt, Geschichten zu sammeln. Corey war für mich nicht so ganz zu fassen. Man merkt ihr zwar an, dass sie Kyra geliebt hat, dennoch blieben die Emotionen zwischen ihr und Kyra für mich eher aus. Richtig wütend hat mich hingegen das Verhalten von Kyras Eltern gemacht, genauso wie das der anderen Leute im Ort, aber ich will nicht spoilern, warum. Den Schreibstil will ich hier auch noch kurz erwähnen, denn dieser ist zwar okay, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen. Vor allem fand ich auch den Aufbau der Geschichte etwas seltsam. So wird die Geschichte im Großen und Ganzen aus Coreys Sicht in der Gegenwart erzählt, es gibt aber auch Kapitel, die in die Vergangenheit schauen, nur eben leider nicht chronologisch. Und dann gab es noch ein paar Kapitel, die ganz komisch geschrieben waren, wie aus einer Draufsicht, die aber nicht viel Sinn ergeben hat. Alles in allem war das Buch nicht schlecht, schon spannend und ließ sich auch wirklich schnell durchlesen, was vor allem an den kurzen Kapiteln liegt, trotzdem war mir die Geschichte insgesamt zu skurril und unrealistisch.