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bine

Posted on 23.4.2025

Ich kenne keinen der Kultkrimis um Kommissar Kluftinger, die Volker Klüpfel gemeinsam mit Michael Kobr geschrieben hat. Bei diesem Buch haben mich die vielversprechende Kombination "verhinderter Autor und literaturbegeisterte Putzfrau" und natürlich der im Klappentext erwähnte Witz angesprochen. Worum geht es? Tommi Mann (grins), ein erfolg- und wohnungsloser Schriftsteller Anfang 30, bekommt von seinem Vater dessen betagtes Wohnmobil mitsamt der Putzfrau Svetlana geschenkt. Vater Leo hat sich nämlich, obwohl äußerst vital, im Seniorenheim einquartiert und unterhält dort die alleinstehenden Damen. Eines Tages finden Tommi und Svetlana ein verlassenes kleines Mädchen am Waldrand. Sie bringen es zur Polizei, doch die Geschichte lässt ihnen keine Ruhe, und so beginnen sie, auf eigene Faust zu recherchieren, was mit der Mutter der Kleinen passiert ist. Die Idee hat das Potential zu einem guten Krimi, leider wurde daraus nur eine mittelmäßige Geschichte. Der Fokus liegt auf dem ungeschickten Verhalten der beiden Hauptpersonen, und in ihren Dialogen geht es ständig darum, wer was wie falsch verstanden hat. Die anfangs noch witzigen, in holprigem Deutsch vorgetragenen Weisheiten von Svetlana wiederholen sich zu oft, sie nerven irgendwann nur noch. Der Haupthandlung wird dagegen eher nebenbei abgewickelt. Angesichts ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz hätte sie mehr Raum und Tiefe verdient gehabt. Schade, mich hat das Buch nicht überzeugt.

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