
meinnameistmensch
Zusammen bleiben, ihr müsst zusammen bleiben Es gibt wenige Bücher Hera Linds die mich so erreichen und berühren konnten wie das hier vorliegende. Ausgehend vom Tagebuch der Hauptprotagonistin Lydia und Berichten ihrer Kinder und Enkel entsteht in 15 Stunden eine berührende Geschichte, die die letzten 80 Jahre umfasst. Eine Geschichte voller Leid, Mut, Gottvertrauen und dem unbedingten Willen die eigene Familie zusammen zu halten. Als Leser*innen dürfen wir die Kindheit Lydias in der Ukraine, die Vertreibung durch die Rote Armee nach 1944, Jahre der Zwangsarbeit in Sibirien, des Aufbaus von etwas Eigenen in Kasachstan und Lettland, die Ausreise in die BRD und die Integration in die neue Heimat hautnah mitbekommen. Dabei steht Lydias Schicksal exemplarisch auf die Leidens- und Lebensgeschichten vieler Russlanddeutschen, aber auch dafür, wie ein tiefer Glaube Berge versetzen kann. Es ist schier unmöglich das ganze Leid in Lydias Leben zu erfassen und dabei auch zu erleben, wie sie dann Unterstützung erhielt, wenn sie sie am dringensten brauchte. Dieses Buch kann vielleicht auch eigenes Leid in die richtige Relation setzen und auch dazu dienen, mit den eigenen Eltern oder Großeltern ins Gespräch zu kommen.