Michael Bukowski
Nichts ist leichter, als den Autokonzernen Unfähigkeit zur Veränderung zu attestieren. Damit hätte man aber auch nur eine von drei beteiligten Instanzen genannt. Schließlich handelt es sich um ein Bündnis zwischen Wirtschaft, Politik und nicht zuletzt uns Konsumenten. Volkswagen zum Beispiel rechnet damit, dass im Jahr 2025 jeder zweite verkaufte VW ein SUV sein wird. Solange wir also fleißig nachfragen, bestätigen wir die Autoindustrie in ihrem Kurs. Trotzdem leben immer weniger Menschen das über Jahrzehnte gehegte Versprechen des eigenen Autos als Grundpfeiler eines gelungenen Lebens. "Taumelnde Giganten" liefert einen kompakten, aufschlussreichen Abriss der automobilen Verkehrsgeschichte: vom ursprünglich schlechten Image des Autos als stinkendem Spielzeug von Eliten, von der einstigen Dominanz der Reichsbahn als weltweit größtem Arbeitgeber, von der heimlichen Freude der Politik und Stadtplanung über die im Zweiten Weltkrieg zerstörten und daher autogerecht umbaubaren Städte bis zum Ausblick auf Szenarien intelligenter und vernetzter Mobilität.
