
meinnameistmensch
Mit dem hier vorliegenden Buch liegt eine Abrechnung des Autors Ulf Poschardt mit den von ihm so bezeichneten "Shitbürgern" vor. Darunter zählt er den Teil der Bürger*innen, die eher links-grün orientiert sind, sich für den Klimaschutz engagieren und sich für eine gendergerechte Sprache einsetzen. Aus der Perspektive eines Ordoliberalen sieht der Autor sich ideologisch in einer Linie mit den Präsident*innen Trump, Milei und Meloni und dem Unternehmer Elon Musk. Zentrale Kritikpunkte Poschardts sind u.a. eine behauptete Geschichtsvergessenheit der "Shitbürger", die von ihm so erlebte Moralisierung und Einengung des Debattenraumes und eine zu kritische Haltung gegenüber Israel, die als antisemitisch gebrandmarkt wird. Die Schreibweise des Buches bewegt sich hierbei nicht so sehr auf einer sachlichen oder gar wissenschaftlichen Ebene, sondern vielmehr auf einer emotional-polemischen. Dies sorgt meines Erachtens nach dafür, dass kein Debattenraum über relevante Themen - z.B. Aufarbeitung der Corona Politik - entsteht, sondern Feindbilder und ein Schwarz - Weiß Denken geschürt werden und das ist eigentlich ja gerade das, was Poschardt selber am gesellschaftlichen Diskurs kritisiert. Dies ist sehr schade, denn die Notwendigkeit einer entpolarisierten Debatte auf Augenhöhe besteht auf jeden Fall.