
pmelittam
Aiz ist eine Waise und wuchs in einem Kloster auf. Ihre Heimat Kegar verübt mit sogenannten Seglern Überfalle auf andere Länder, um Nahrung zu stehlen. Die Segler werden dabei mit einer Windmagie angetrieben. Auch Aiz wäre gerne Seglerin geworden, doch reichte ihre Magie nicht aus. So übt sie niederere Dienste aus. Aiz trägt Rachegelüste in sich, und als sie diesen nachgeben will, geht das nicht gut aus. Quil dagegen ist der Kronprinz des Imperiums. Doch er ist anders als man es von einem Prinzen vermuten würde, denn er wurde nicht privilegiert in einem Schloss erzogen, sondern hat Land und Leute gut kennengelernt, weil er dort mit ihnen gelebt hat, so sind Land und Leute ihm auch sehr wichtig. Ein Angriff auf die Hauptstadt führt ihn auf eine gefahrvolle Reise. Sirsha hat eine besondere Affinität zu Elementen und wurde von ihrem Stamm verbannt. Sie hält sich mit Suchaufträgen über Wasser. Ihr neuester Auftrag, sie soll aufklären, wer hinter einer Reihe von Morden steckt, ist gefährlicher als zunächst vermutet. Die Leben dieser drei Personen werden im weiteren Verlauf der Geschichte miteinander verquickt, wobei es immer wieder unerwartete Ereignisse und Erkenntnisse gibt. Ruckzuck hatte mich der Roman in seinen Bann gezogen, und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Das liegt unter anderem an den interessanten Charakteren, neben den oben Genannten gibt es noch eine Reihe weiterer, die eine größere Rolle spielen. Alle Charaktere sind gut gezeichnet, man hat schnell das Gefühl, sie gut zu kennen, aber natürlich haben auch sie alle ihre Geheimnisse. Auch die Welt ist sehr gut gelungen. Die Karte, die man in den inneren Buchdeckeln findet, habe ich gar nicht benötigt, um mir alles gut vorstellen zu können. Der Erzählstil der Autorin ist packend und sehr bildhaft. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei Protagonist:innen, es gibt auch ein paar Kapitel aus weiteren Perspektiven, die das Geschehen gut ergänzen. Die Geschichte ist sehr spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und die über 600 Seiten vergingen wie im Flug. Das Ende dieses Romans ist noch nicht das Ende der Geschichte, es wird einen weiteren Band geben, das Warten auf diesen wird schwer werden. „Heir“ spielt im selben Universum wie die „An Ember in the Ashes“-Reihe, man muss diese aber nicht kennen, um „Heir“ zu verstehen. Zwar treten hier die Protagonist:innen von dort auch auf, aber nur am Rande. „Heir“ spielt Jahre später und hat eigene Protagonist:innen. Die Vorgängerreihe wird gerade neu aufgelegt, der erste Band liegt bereits hier, die anderen sind vorbestellt. Ich freue mich darauf, mehr von Sabaa Tahir lesen zu können. „Heir“ ist für mich ein echtes Highlight, mit interessanten Charakteren, einer gelungenen Welt und einer spannenden Geschichte. Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung und volle Punktzahl.