
Matzbach
Das Thema von Harry Sidebottoms "Der wahnsinnige Kaiser" ist nicht - wie man es aus naheliegenden Gründen vermuten könnte - Donald Trump, sondern der Kaiser Elagabel (204- 222 n.Ch., Kaiser ab 218). Der Untertitel "Elagabal und der Niedergang Roms" assoziiert eine Verknüpfung, die meiner Ansicht nach nicht erst mit diesem Kaiser begann, aber das ist ein anderes Thema. Elagabel, von den Römern Fremdling empfunden, wurd nie warm mit den entscheidenden Gruppen des römischen Kaiserreichs, dem Senat, der Armee, der plebs urbana und dem Hofstaat. Als Oberpriester des als östlich verschrieenen Kultes des namensgebenden Gottes aus der syrischen Stadt Emesa stieß er die Anhänger des antiken Götterkosmos vor den Kopf (bereitete allerdings wohl auch unfreiwillig den Weg in den Monotheismus vor). Zudem schien sein hedonistischer Lebensstil alle im römischen Reich existierenden Vorurteile gegen Menschen aus dem Osten zu bestätigen, so dass sein Sturz nach knapp vier Jahren Regierungszeit fast vorprogrammiert erschien, wobei seine Großmutter und seine Tante, die seinen Mitkaiser und Cousin favourisierten, ihre Finger im Spiel hatten. Das alles schildert Sidebotton auf fundierte Art. Was mich aber extrem stört, ist die über Gebühr oft angewendete Fäkalsprache, die vermutlich nicht der Übersetzung geschuldet ist. Und was wbg Theiss betrifft (das Aufgehen der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft im Herder-Verlag bedauere ich als langjähriges Mitglied): Warum ist das letze auf Seite 241 die Übwerschrift des Kabitel 8/V, wenn der Text auf der Folgeseite beginnt?