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nefina

Posted on 10.4.2025

Ich liebe Mafia-Romance – dieses gefährlich-aufregende Knistern, kombiniert mit ein bisschen Spice? Yes please! Und genau deswegen war ich super gespannt auf Ruthless Creatures. Vor fünf Jahren verschwand Natalies Verlobter – und zwar ausgerechnet einen Tag vor der Hochzeit. Einfach weg, ohne eine Spur. Seitdem ist sie in einem tiefen Loch. Andere Männer? Fehlanzeige. Niemand kommt an das heran, was sie einmal hatte – oder dachte, zu haben. Und dann taucht Kage auf. Gutaussehend. Düster. Geheimnisvoll. Einer dieser Männer, bei denen man sofort weiß: Das wird gefährlich – für Herz und Verstand. Mit Natalie hatte ich sofort Mitgefühl. Sie wirkt wie eine Witwe, die einfach nicht loslassen kann. Die Trauer zieht sich durch ihr Leben, sie flüchtet sich zu oft in Alkohol, und selbst das Malen – ihre große Leidenschaft – gibt sie auf. Es wirkt, als hätte sie sich selbst komplett verloren. Ich mochte sie. Ehrlich. Aber nicht jede ihrer Entscheidungen konnte ich wirklich nachvollziehen. Kage ist ein spannender Typ – ich nenn ihn mal soft Macho. Außen Bad Boy, innen ein bisschen Teddybär. Seine zarten Seiten mochte ich echt gerne. Was mich leider nicht ganz abholen konnte, war ihre Lovestory. Für mich ging das alles ein bisschen zu schnell. Natürlich gibt’s Liebe auf den ersten Blick, aber hier hat sich das eher wie ein Sprint als ein Aufbau angefühlt. Es fehlte mir an echten, emotionalen Momenten – dafür gab's jede Menge körperliche Nähe. Ich mag Spice – keine Frage. Aber hier war’s mir fast ein bisschen too much. Ich hatte das Gefühl, dass der eigentliche Plot ein bisschen in den Hintergrund rutscht. Fast so, als wollte man mit heißen Szenen kaschieren, dass die Story vielleicht nicht ganz so viel hergibt. Dabei war die Grundidee super spannend! Ich hätte mir einfach ein besseres Gleichgewicht zwischen Spannung, Emotion und Spice gewünscht. (Wobei ich zugeben muss: Die spicy Szenen waren gut geschrieben – das muss man der Autorin lassen.) Da bin ich ehrlich gesagt zwiegespalten, was den Schreibstil angeht. Einerseits angenehm locker und flüssig zu lesen – aber stellenweise einfach zu plump für meinen Geschmack. Da wär definitiv mehr drin gewesen. Mein persönliches Fazit: Ich hatte echt hohe Erwartungen, wurde aber leider nicht ganz abgeholt. Es gab schöne Ansätze, tolle Figuren und eine spannende Idee – aber das emotionale und erzählerische Fundament hat für mich einfach nicht gereicht, um richtig mitzufühlen. Wär ich auf der Suche nach einem tiefgründigen Mafia-Roman mit starker Lovestory gewesen, hätte ich mir hier ein bisschen mehr Herz und weniger Hitze gewünscht.

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