nimmerland_kinderbuchhandlung
Starr ist 16, Schwarz, und sie lebt in zwei Welten. Zu Hause bei Ihren Eltern und Geschwistern in dem heruntergekommenen Stadtviertel, in dem der Vater einen kleinen Supermarkt betreibt und tagsüber in der Privatschule am anderen Ende der Stadt, in der sie mit ihrem Bruder die einzigen POCs sind. Der Vater will, dass seine Kinder eine Chance haben, etwas aus ihrem Leben zu machen, aber dieses Zweigeteiltsein zerreist Starr. Sie hat zwei Kleiderschränke, zwei Idiome und zwei Freundeskreise. Eines Abends ist sie mit einem Schwarzen Freund in dessen Auto unterwegs, als sie von einer Polizeistreife gestoppt werden. Der Freund hält sich nicht an die ihnen so bekannten Ermahnungen ("höflich sein, Hände sichtbar halten, keine schnellen Bewegungen) und wird durch eine Missinterpretation des weißen Polizisten erschossen - unbewaffnet. Starr ist die einzige Zeugin und muss neben ihrem eigenen Schock nun erleben, dass von dem Ereignis völlig unterschiedliche Versionen kursieren: Der Freund soll eine Pistole gehabt haben, unter Rauschgifteinfluss gestanden haben et cetera. Aber auch die schwarze Community hat ihr eigenes Bild von dem Geschehenen. Starr befindet sich in einer Zerreißprobe, die nicht nur sie selbst, sondern die ganze Stadt betrifft, denn die Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten steigt. Das Buch hat 2018 den Deutschen Jugendliteraturpreis sowohl der Kritiker- als auch der Jugendjury gewonnen. Gebannt wurde es wegen des Gebrauchs von Schimpfwörtern und der Gewaltdarstellungen. Für Menschen ab 14 Jahren. (SL)
