
Casaplanca
Bis auf das Ende sehr gut "Das Ministerium der Zeit" von Kaliane Bradley ist ein Buch, auf welches ich mich wirklich sehr gefreut hatte. Das Thema, gerade verbunden mit den Zeitreisen, bietet soviel Potential. Unsere Protagonistin bekommt einen streng geheimen Job in einem Ministerium und ist darüber selbst sehr erstaunt, dass sie ausgewählt wurde. Es stellt sich heraus, dass sie als "Brücke" arbeiten soll, eine Art Betreuerin für Überlebende aus einer anderen Zeit. Sie bekommt den Polarforscher Commander Graham Gore zugeteilt, Mitglied der Expedition unter Franklin mit den berühmten Schiffen Erebus und Terror. Gerade über diese Expedition habe ich schon viel gelesen und mich auch sehr darauf gefreut, dass sie eine Rolle spielt. Die Teile mit der Erinnerung von Gore fand ich auch wirklich toll und fesselnd geschrieben. Gore findet sich erstaunlich gut und schnell in unserer Zeit zurecht und zeigt mit dem Finger so ganz gezielt auf viele der heutigen dringlichsten Probleme, verwundert darüber, wie es so weit kommen konnte. Ich mochte die beiden Protagonisten sehr und konnte auch den mitunter sehr trockenen Humor genießen. Irgendwann driftete die Handlung für mich zu sehr ab und ich konnte mit logischem Denken nicht mehr alles nachvollziehen, was nicht unbedingt an den Zeitsprüngen lag. Mir haben die historischen Hintergründe sehr gefallen und auch die Idee der Menschen, die hier heimisch werden sollten. Ich habe auch verstanden, was der eigentliche Grund dafür war, trotzdem hat das letzte Drittel für mich nicht funktioniert. Vom Lesen würde ich aber niemandem abraten wollen, denn ich wurde gut unterhalten.