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biancaneve66

Posted on 6.4.2025

Vom kleinen Glück Schriftstellerin Noriko fehlt es an Inspiration und sie bittet daher bei einem Shinto-Schrein um Glück. Am nächsten Tag findet sie unter dem Magnolienbaum, den ihr Vater gepflanzt hatte, die Streunerkatze Mimi mit fünf Jungen. In der Nachbarschaft will sich niemand um die Katzenfamilie kümmern, und auch Noriko kann mit Katzen nichts anfangen. Doch nach und nach wächst die Zuneigung zwischen ihr und den schnurrenden Persönlichkeiten. Und Norikos Leben beginnt sich völlig zu verändern ... Das Cover ist farblich sehr schlicht gehalten und spricht einen mit den Aquarellen oder Tuschezeichnungen der Magnolienzweige und der gemusterten Katze doch sofort an. Diese Motive trifft man auch an jedem Kapitelbeginn wieder. Das Buch besteht aus sechs Kapiteln, die jeweils wieder in Unterkapitel mit Titeln gegliedert sind. Die Ich-Erzählerin spricht ihr Publikum direkt an, und erzählt sehr detailreich nicht nur über das neue Leben mit den Katzen, sondern verknüpft auch immer wieder Erinnerungen. Schließlich ist Noriko bereits über fünfzig und lebt unverheiratet mit Ihrer Mutter zusammen. Sehr berührend beschreibt sie, wie sich die Katzenfamilie mit all ihren Eigenarten schrittweise in das Leben der Schriftstellerin schleicht, und nicht nur ihren Tagesablauf, sondern auch ihre Ansichten verändert. Denn die Katzen eröffnen ihr mit ihren unterschiedlichen Charakteren eine bislang unbekannte Welt. Auch die Symbolik des Magnolienbaums und die Verbindung zu Norikos verstorbenem Vater wird sehr gut spürbar. Nie geschieht all dies aber in übertriebener oder gar kitschiger Form, sondern eigentlich recht unaufgeregt und auf beruhigende Weise. So erfährt man beim Lesen gleichsam eine Art Entschleunigung – selbst wenn man kein Katzenmensch ist. Ein Roman, der einen wunderbar ausspannen lässt, und der sehr gut auch als Geschenk eignet. Und das nicht nur wegen der hochwertigen Ausführung mit Lesebändchen.

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