
Harakiri
Die Entführung eines Mädchens, der Tod ihres Großvaters, ein Schmuggler, der Geheimdienst, weitere Morde, Tötungsversuche – da hat Ribeiro dieses Mal einiges hineingepackt für Lost und sein Team. Starker Tobak im neuen Lost. Eine Spionagegeschichte an der Algarve – und nicht zu Unrecht warnt der Autor zu Beginn des Buches vor den vielen Namen und stellt alle vor. Auch wenn nicht alle die sind, die sie zu sein vorgeben. Es lohnt sich, diese Namen immer wieder nachzuschlagen. Die Story folgt Lost, der in einen mehr als komplexen Fall verwickelt ist, der seine einmaligen Fähigkeiten als Ermittler auf die Probe stellt. Ribeiro gelingt es hervorragend, eine dichte und spannende Atmosphäre zu schaffen, die den Leser von der ersten Seite an fesselt und in die Handlung eintauchen lässt. Die Charaktere sind wieder gut ausgearbeitet und man kann ihre Entscheidungen gut nachvollziehen. Vor allem Lost ist hier wieder zu erwähnen, der sich weiterhin bemüht, seine Gefühle zu zeigen – was als Autist ja nicht einfach ist. Bei einer Szene traten mir fast Tränen in die Augen. Wie gut, dass Ribeiro hier noch die Kurve bekommen hat, alles andere hätte ich ihm persönlich übelgenommen. Die Handlung ist sehr komplex und man muss aufpassen, dass man sich nicht verliert. Denn die Aufklärung folgt erst am Ende und damit der AHA-Effekt. Was mir etwas gefehlt hat, war das Lokalkolorit, das kam dieses Mal etwas zu kurz. Fazit: Ribeiro bringt zum Schmunzeln und zum Weinen, zum Bangen und Mitfiebern. So muss ein gelungener Krimi sein.