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deidree

Posted on 5.4.2025

Etwas Liebe, viel Spannung, gute Wendungen „Unser Ego ist ein unersättliches Biest und wir hören nie auf, es zu füttern.“ Dieser Satz aus „Kodiak Echoes“ passt auf viele Gelegenheiten im Leben. Aber hier beschreibt er eine tiefe, sehr tiefe seelische Wunde. Kann sie mit Liebe geheilt werden? Das Buch beinhaltet für mich etwas von einem Liebesroman und viel eines Thrillers. Der Liebesroman ist relativ vorhersehbar, aber deswegen nicht weniger faszinierend. Der Thriller dagegen ist verschlugen. Einerseits gibt es ja Brynn die im Zeugenschutzprogramm leben muss und hofft ihr persönlicher Albtraum sei bald überstanden, und andererseits finden wir in diesem kleinen Ort einen alten ungelösten Mordfall vor. Beide Stränge bieten Wendungen und überraschende Erkenntnisse. Mit der Lösung bin ich völlig zufrieden. Die Triggerwarnung finde ich gutgemeint, aber da gibt es noch heftigere Bücher ohne Warnung. Die Figuren wirken glaubwürdig mit ihren Ecken und Kanten. Ihre Handlungen und Denkweisen sind meistens nachvollziehbar, obwohl mir zu Beginn nicht klar war, warum Brynn sich so passiv verhält. Ja, sie wurde angewiesen die Füße still zu halten, sie war verängstigt und vielleicht noch unter Schock. Da fehlte mir aber trotzdem der Elan ihr berufliches Wissen einzusetzen, vor allem, da sie zu dem Zeitpunkt nur für sich selbst verantwortlich war. Mit der Zeit bekommt der Leser immer mehr Informationen aus den Vorgeschichten der Protagonisten, sodass sich ein klareres Bild zeichnet. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es war flüssig, leicht und spannend zugleich. Mir bleibt jetzt nur noch auf den nächsten Band zu warten, denn eine große Frage, die den Ort, die Protagonisten und mich beschäftigt, ist noch offen. Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung.

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