
Daggy
Das Buch fällt sicher in der Buchhandlung sofort auf, denn nicht nur auf dem zartlila Cover sind Gegenstände zu sehen, sondern auch auf dem Buchschnitt. Diese Gegenstände insgesamt sind es, wie der Titel verrät 43, packt die 16-jährige Mini (Minerva, nach einer römischen Göttin, wie sie sich immer wieder vorstellt) in einen Karton. All diese Dinge wird sie Ed ihrem kurzfristigen Freund zurückgeben. Jedes dieser Dinge, beginnend mit einer Kinokarte, über Kronkorken, eine Feile, einen Eierformer bis zu einem Glas Kastanien, haben eine Bedeutung für Min. So wurden am Abend, als sich die beiden kennenlernten, die Bierflaschen aufgemacht, deren Kronkorken nun in den Karton gepackt werden. Die Karte zum Film „Greta in der Wildnis“ gehört dazu, weil es ihr erster gemeinsamer Kinobesuch war. Min liebt Filme und möchte Regisseurin werden und gilt als intellektuell. Ed ist ein umschwärmter Basketballspieler, der seine Mateambitionen geheim hält. Er hat nach außen viel Selbstvertrauen und nimmt wenig Rücksicht. Obwohl oder weil die beiden so unterschiedlich sind, ziehen sie sich auch sexuell an. Es wird viel geküsst und der Verlust Unschuld ist ein wichtiges Thema. Ed benutzt das Wort „schwul“ immer wieder abwertend und wird dafür von Min gerügt. Mins Freund Al, der für sie Ratgeber und Beichtvater ist, taucht ständig in der Erzählung auf und es war nicht einfach für Ed ihn als Freund einzuordnen. Die Aufmachung des Buches mit den vielen tollen Illustrationen ist sehr gelungen auch die Idee die Trennung über Gegenstände aufzuarbeiten hat mir gefallen. Aber ich fand den Text etwas zäh, was sicher auch daran lag, dass das Buch sehr amerikanisch ist. Sowohl die Schulsituation, der Tagesablauf, wie auch die Art über sexuelle Themen zu reden. Dazu ist das Buch schon 2011 im Original erschienen und so wird Ed von Min noch auf einem Festnetzanschluss angerufen. Vielleicht liegt es an meinem hohen Alter, aber auch die Titel der Filme und die Musiktitel kannte ich nicht.