
mabuerele
„...Doch so sehr sie sich auch umsah, sie konnte ihn nirgends entdecken. Dabei hatte er doch versprochen, sie abzuholen und sie hatte ihm extra noch einmal die Ankunftszeit telegrafiert...“ Die Geschichte beginnt 1946. Hedwig hat ihre Heimat verlassen und ist auf Amrum angekommen. Doch Joris ist nicht da. Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Familienroman geschrieben. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einer spielt in der Gegenwart, der zweite beginnt 1946. Der Schriftstil ist leicht und locker. Ganz nebenbei lerne ich einige Wörter der friesischen Sprache Öömrang. Maren ist Konditorin. Mit ihrer Tochter Leni lebt sie in Köln. Seit dem Tode von Floriaan, Lenis Vater, kann sie auf die Unterstützung ihre Oma Undine setzen. Die aber überrascht sie mit der Mitteilung, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt. Dort lebt Gesche, eine Tante. Undine hat mit 21 Jahren Amrum verlassen und nie wieder einen Fuß auf die Insel gesetzt. Sie schweigt sich darüber aus, was passiert ist. „..Aber lass mich außen vor. Wie gesagt, ich habe abgeschlossen...“ Maren und Leni fahren auf die Insel. Maren hat 14 Tage Urlaub geplant und will in dieser Zeit entscheiden, was mit dem Haus werden soll. Verkaufen oder Vermieten sind die Optionen. Die Protagonisten sind in ihrer Art alle sympathisch. Vor ihrer Ab reise bekommt Maren eine Art Stammbaum der Familie. Dass auch ein Bruder ihrer Großmutter auf der Insel lebt, ist für eei eine weitere Überraschung. Die Insel und ihre Bewohner werden sehr gut beschrieben. Leni ist begeistert vom Meer. Dann stehen sie vor dem Haus. „...Eine niedrige Mauer grenzte das Haus ab, überwuchert von duftenden Heckenrosen, die in zarten Rosa- und Rottönen blühten. Sie verliehen den Vorgarten einen Hauch von Romantik...“ Sie werden von Gesche freundlich empfangen. Doch auch sie schweigt über die Vergangenheit. Es braucht seine Zeit, bis die Oma nach und nach aus einzelnen Puzzleteilen die Geschichte ihrer Familie zusammensetzt. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es ist nie zu spät, sich wieder zu veersöhnen und einen Neuanfang zu wagen.