liesmal
„Poesie des Pazifiks“ ist erschienen im Delius Klasing Verlag. Es ist sowohl von der Verarbeitung als auch inhaltlich ein sehr hochwertiges Buch, das mir schon Freude bereitet, sobald ich es in der Hand halte. Der Pazifik ist von Deutschland aus gesehen ja nicht mal „gerade um die Ecke“. Ich bin erst Ende des vergangenen Jahres auf diesen Teil der Erde aufmerksam geworden, als es um die Vorbereitung des Weltgebetstages ging. Der Gottesdienst wurde von Frauen der Cookinseln im Südpazifik vorbereitet. Dadurch die Menschen und das, was sie bewegt, aber auch die wunderbare Flora und Fauna und dazu das nahezu endlose Meer kennenzulernen, hat mich total fasziniert. Dass ich dann auf das Buch von Ricarda Wilhelm aufmerksam wurde, ist für mich wie ein Geschenk, denn auch sie war im Pazifischen Ozean unterwegs, zusammen mit ihrem Mann Stefan im Segelboot. Ihre Reise dauerte mehrere Jahre. Voller Enthusiasmus berichtet Ricarda Wilhelm von ihren Erlebnissen und dabei steckt sie mich an mit ihrer Begeisterung. In der Widmung heißt es: „Für das polynesische Volk. Diese naturbewussten Menschen wurden ihrer Kultur beraubt, finden sie heute wieder und leben sie mit Stolz und Leidenschaft.“ Daran teilzuhaben durch die Art des lebendigen Schreibstils und der detailreichen Erzählweise, ist für mich eine große Freude. Allein schon der Beginn der Reise, die durch den Panamakanal vom Atlantik in den Pazifik führt, ist ein Abenteuer. Klar hatte ich schon von ihm gehört und wusste ihn zu verorten, aber die Einzelheiten und alles, was zur Überwegung gehört, war für mich vollkommen neu. Ich habe es mit großem Interesse gelesen. Die Reiseroute auf den Innenseiten des Umschlags sind eine gute Hilfe, Ricarda Wilhelms Erzählungen zu verorten. Ich habe davon regen Gebrauch gemacht. Mit dem Segeln hatte ich in meinem Leben zwar keine Berührungspunkte, aber ich finde es sehr spannend, so viele Einzelheiten – auch über Dinge, die manchmal nicht so angenehm sind – zu erfahren. So war mir beispielsweise Stefan sofort sympathisch, als ich davon las, wie selbstverständlich er täglich das Schiff schrubbte, um es von den Hinterlassenschaften der Vögel zu befreien, die sich dort zeitweise sehr wohl fühlten. Von den Erzählungen über die faszinierende Natur, Kultur und Tierwelt der Südseeinseln konnte ich gar nicht genug bekommen und die zusätzlichen Informationen, deutlich erkennbar an der Kursivschrift, sind gut eingearbeitet und leicht verständlich. Die Fotos, die gebündelt im zweiten Teil des Buches zu finden sind, habe ich mir schon fast am Anfang der Reise angesehen und während der Fahrt immer wieder. Manchmal habe ich mir gewünscht, die Bilder wären nummeriert und die Zahlen würden in den Texten (in Klammern) auftauchen. Von Ricarda Wilhelm und ihren Erlebnissen auf der Reise von Panama bis Polynesien habe ich mich sehr gern mitnehmen lassen und vieles dabei gelernt. Dafür gebe ich aus vollem Herzen eine Leseempfehlung mit Wohlfühlgarantie!