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Ich war gespannt auf den niederländischen Autor Herman van de Wijdeven. „Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen“ erzählt Bent. Er und Juri sind beste Freunde und zusammen erleben sie so manches Abenteuer – bis der Neue in ihre Klasse kommt. Juri scheint sich bestens mit Finn zu verstehen, und Bent hat das Gefühl, plötzlich wertlos zu sein. Die Eifersucht brennt in ihm. Es ist eine Geschichte, aus der Kinder, aber auch Erwachsene viel lernen können, die aber auch spannend ist. Eine besondere Spannung entsteht dadurch, dass der Autor die Geschichte „zerpflückt“ hat. Es wirkt, als wären die meist kurzen Kapitel durcheinandergeraten, obwohl sie Überschriften tragen und mit HEUTE beginnen. Es geht weiter VOR ZWEI WOCHEN, zurück zu HEUTE und GESTERN … Die gesamte Geschichte spielt in einem Zeitraum von vier Monaten. Total überwältigt frage ich mich, wie man eine Geschichte so auseinandernehmen kann, sie aber dennoch nicht nur verständlich bleibt, sondern gerade dadurch unglaublich fesselnd wird. Allerdings gefällt mir auch der bildhafte Schreibstil. „Irgendwie erinnert er mich an den Windhund von unserer Nachbarin Olga. Ein mageres Tier auf schlotternden Beinen.“ Sofort habe ich das passende Bild vor Augen. Wie im Film sehe ich das Dorf, die Landschaft mit dem Kanal, den Kuhweiden, dem Maisfeld und der Mühle ohne Flügel. Wer Spaß hat an faszinierend erzählten Geschichten, denen empfehle ich dieses großartige Buch. Wenn dann noch jemand genauso neugierig ist wie ich, der macht es am Ende so, wie ich es gemacht habe: Ich habe das Buch für mich neu sortiert und nochmal gelesen. Beginnend VOR VIER MONATEN. Fazit: Herman van de Wijdeven hat es grandios gemacht und nicht nur mit seiner Sortierung großes Können bewiesen.