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schnaeppchenjaegerin

Posted on 15.3.2025

Alice wurde von ihrem Freund, mit dem sie drei Jahre zusammen war, betrogen und möchte sich deshalb erst einmal auf sich konzentrieren und nicht so schnell eine neue Beziehung eingehen. Sie hat jedoch nicht mit Lennon gerechnet, den sie unmittelbar nach der Trennung von Bennet kennenlernt und der sich mächtig ins Zeug legt, um sie davon zu überzeugen, dass nicht alle Männer Schweine sind. Probleme in Sachen Männer hat auch Alices beste Freundin Zara, in deren Buchhandlung in Manhattan Alice arbeitet. Ihr Loveinterest Fred ist so schüchtern, dass sie einfach nicht an ihn herankommt. Alices Kollege Tobey sabotiert hingegen seine eigene Beziehung. Er scheut Liebeszuneigungen in der Öffentlichkeit und riskiert damit die Trennung von Matt. "Note to myself: Liebe ist keine Option" ist der erste Band einer Liebesromanreihe mit dem Schauplatz New York. Trotz des Betrugs und der unmittelbar daran anschließenden Trennung beginnt der Roman amüsant und unterhaltsam. Der Schreibstil ist lebendig und das Setting mit dem süßen Kinderbuchladen, in dem Alice nicht nur arbeitet sondern auch gleichzeitig mit ihrer besten Freundin zusammen sein kann, passt zudem gut zu dem Feel-Good-Roman. Dass die Geschichte in Bezug auf Alices Liebesleben vorhersehbar ist, ist nicht weiter störend. Bei einem Liebesroman dieser Art ist schließlich der Weg das Ziel. Die Umsetzung ist jedoch nur teilweise gelungen. Ein Leben mitten in Manhattan passt nicht wirklich zu den jungen Protagonisten, die allesamt nicht im Finanzsektor arbeiten. Zudem merkt man schon allein an der falschen Schreibweise der Straßenbezeichnungen ("23th Street"), dass das Buch nicht von einer Amerikanerin geschrieben ist. Ein Kleinstadtsetting, da sich ohnehin alle kennen (selbst in Restaurants und Bars werden die Charaktere namentlich begrüßt), wäre stimmiger. Der Gegensatz Bennet: Red Flag, Lennon: Green Flag wird bis ins Absurde ausgereizt. Während Betrüger Bennet sich reichlich dumm ins Abseits manövriert, ist der gut aussehende Lennon mit seinen unaufhörlichen romantischen Überraschungen für Alice einfach nur aalglatt. Die Nebenhandlungen wie Tobeys Beziehungsprobleme, Freds Schüchternheit oder der Wettbewerb von Macy`s werden uninspiriert mit Alices Geschichte verbunden. Ein Fokus auf nur einen weiteren Aspekt hätte dem Roman mehr Tiefe geben können. Gerade die Spendenaktion wäre eine Möglichkeit gewesen, dass sich Alice und Lennon auf andere Art und Weise näher kommen als nur das Umgarnen von Lennon. "Note to myself" beginnt humorvoll und ist mit Alices Listen vor jedem Kapitel ein origineller Aufhänger, aber die Liebesgeschichte kommt ohne jegliche Gefühle aus und das Verhalten der Charaktere ist im weiteren Verlauf so überzogen, dass die Geschichte in ihrem Kern wenig authentisch wirkt. Gelungen ist jedoch die Darstellung der Freundschaft von Alice und Zara, denn die beiden sind bedingungslos für einander da.

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