
biene101
Spannende und atmosphärisch stark erzählte Familiengeschichte Das Buch Stromlinien von Rebekka Frank besticht schon von außen durch ein wunderschönes, haptisches Cover. Rebekka Frank hat einen atmosphärisch sehr gelungenen Familienroman geschrieben, der mit tollen Beschreibungen der Elbmarschen abgerundet wird. Diese Beschreibungen lassen Bilder im Kopf entstehen, man hört die Vögel zwitschern und die Elbe fließen. Die Geschichte handelt von den Zwillingen Enna und Jale, die durch den Gefängnisaufenthalt ihrer Mutter Alea in ihrem Leben stark beeinflusst wurden. Am Tag der Entlassung verschwinden sowohl Alea, als auch Jale. Langsam tasten wir uns auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven an den Startpunkt der Familiengeheimnisse, die zu den heutigen Ereignissen geführt hat. Es ist eine Geschichte, die beeinflusst wird von zu schnellen und falschen Entscheidungen, Missverständnissen und der Beziehung zwischen Schwestern. Die Charaktere sind sehr authentisch und entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, mit einem Spannungsbogen, der über das ganze Buch anhält. Auf den gut 500 Seiten nimmt uns die Autorin an die Hand und entschlüsselt eine Familiengeschichte, die ihren Ursprung vor 100 Jahren hat und bei der am Ende alle Puzzleteile an den richtigen Platz fallen. Wer Familiengeschichten liebt, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.