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mabuerele

Posted on 11.3.2025

„...Dies war das letzte Mal. Nach dem heutigen Tag würden sie und Oscar frei sein, geflohen von dem Diebeshaufen, der offiziell ihre Familie war...“ Mit diesen Zeilen beginnt eine spannende Geschichte. Doch schnell muss Lu begreifen, dass das Leben anders spielt. Walt Kinder, der Mann, der ihr und ihrem 5jähigen Sohn die Freiheit bringen wollte, ist tot. Jemand hat herausgefunden, dass er ein Marshal war. Die alten Pläne zählen nicht mehr. Ihr Job als Taschendiebin ist noch nicht vorbei. Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Er spielt im Jahre 1884 in Indiana. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet und sorgt für den hohen Spannungsbogen. Gekonnt lässt er immer wieder neue Situationen entstehen. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Im Mittelpunkt steht die Familie Thorne. Sie hat in Landkreis das Sagen. Wer nicht spurt, lebt gefährlich. Clint Thorne ist der Sheriff des Ortes. Die Fäden im Hintergrund aber zieht Ma Frances, die ihren Söhnen und Schwiegertöchtern klar macht, wo es langgeht - und das nicht nur mit Worten! Lu war mit einem der Söhne verheiratet und ist jetzt Witwe. Oscar, ihr Sohn, ist der einzige, den Ma Frances wirklich zu lieben scheint. Genau an dem Tag, der Lus letzter im Ort sein sollte, trifft sie auf Andrew Darlington. Der war als Marshal geschickt wurden, um Walt Kinder zu unterstützen. Leider weiß er nichts über dessen Informanten. Gleichzeitig verbirgt er ein Geheimnis, dass die Mission schwierig machen könnte. Die Zusammentreffen von Lu und Andrew bestechen durch einen feinen Humor. Sie geben der sonst ernsten Geschichte eine gewisse Leichtigkeit. Andrew ist der erste, der Lu als Taschendiebin entlarvt. Das wird wie ein Spiel zwischen ihnen. Wer ist besser? „...Das ist hoffentlich nicht das Kleid, dass Sie mit dem Geld gekauft haben, das sie mir gestohlen haben. Sieht aus wie ein Zirkuszelt, das durch den Schlamm gezogen wurde...“ Obwohl Lu und Andrew unterschiedliche Interessen haben, sind sie gezwungen, zusammen zu arbeiten. Als Ma Frances herausgefunden hatte, dass sich Lu für den Glauben begeistern könnte, ließ sie die Kirche niederbrennen. Jetzt aber finden spannende Glaubensgespräche zwischen Lu und Andrew statt. „...Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, Lu. Gott hat eine vollkommene Welt erschaffen und der Mensch hat sie ruiniert, indem er seine Wege über Gottes Wege stellte...“ Es geht dabei auch um den Wett des Menschen. Lu fühlt sich wegen ihrer Vergangenheit unwert. Hat sie überhaupt eine Chance, von Gott geliebt zu werden? Dabei gilt auch für Andrew, dass er über seinen Schatten springen muss. Er muss sich die Frage stellen, was er in Lu sieht. Gleichzeitig kämpft er damit, seiner Familie zu vergeben. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es stellt Menschen in Extremsituationen und zeigt gleichzeitig, dass Gottes Liebe keine Grenzen kennt, wenn der Mensch sie ehrlich sucht.

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