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Petzi_Maus

Posted on 9.3.2025

Fünf Freunde, ein Krimidinner. Wer ist ein Mörder? Fünf (ehemalige) Freunde treffen sich zu einem Krimidinner in einem abgelegenen Restaurant: Jonathan und Lotta, die mittlerweile ein Paar sind und denen das Restaurant gehört; diese haben auch zum Krimidinner eingeladen. Dann ist natürlich noch Hanna da, Jonathans Schwester. Tristan, Hannas Ex-Freund. Und Kiano, der sich vor 5 Jahren von allen abgewendet hat, aber zu dieser Einladung zugesagt hat. Einen Platz hat Lotta in Gedenken an Maria frei gehalten. Maria ist vor 5 Jahren bei einem Festival, das die Sechs damals gemeinsam besucht hatten, verschwunden. Die Geschichte beginnt ruhig und baut sich langsam auf; man lernt die Charaktere kennen und es gibt auch immer wieder Rückblenden zu den Geschehnissen am Festival vor 5 Jahren. Und zwar aus Sicht unterschiedlicher Personen; es gibt somit verschiedene Erzählstimmen. Und das Krimidinnerspiel erinnert mehr und mehr an die damaligen Ereignisse, was alle aus dem Konzept bringt. Es war interessant zu sehen, wie die einzelnen Personen unter diesem Stress reagieren. Doch wer hat das Spiel erstellt und warum? Man fiebert mit den Charakteren mit, denn man möchte selbst auch unbedingt herausfinden, warum Maria damals verschwunden ist. Und lebt sie noch, oder ist sie tot? Wer von den Freunden lügt? Und warum erscheint Kiano plötzlich zum Dinner, obwohl er die anderen seit damals gemieden hat? Man kann also super miträtseln. Die handelnden Personen sind detailliert ausgearbeitet und sehr unterschiedlich; ich fand sofort zwei davon total unsympathisch. Man fragt sich jedoch immer wieder: ist das nur ein Ablenkungsmanöver? Und mit dem immer besseren Kennenlernen hatte ich nur mehr eine Person, die ich mochte und wo ich mir ganz sicher war, dass diese nicht der Täter ist, auch wenn die Autorin die Leser immer wieder an der Nase herumführen möchte. Mit den Spielernamen des Krimidinners und den echten Namen bin ich anfangs durcheinander gekommen, doch es gibt in der vorderen Klappe eine hilfreiche Übersicht. Leider gerät das Escape Room Spiel nach der Hälfte in den Hintergrund bzw. hat überhaupt keine Priorität mehr. Ich hätte nur gerne ein paar Kürzungen gehabt, um die Spannung hoch zu halten, denn die Überlegungen der einzelnen Personen haben sich sehr oft wiederholt. Es gibt auch einige unlogische Stellen bzw. Dinge, die nicht genau genug ausgearbeitet sind. Und etliche derbe Sexszenen, die ich hätte ich nicht gebraucht. Es war zwar raffiniert, dass durch die ganzen Geheimnisse, die aufgedeckt wurden, eigentlich wirklich jeder ein Motiv gehabt hätte, Maria loszuwerden. Trotzdem hatte ich eine Person recht schnell im Visier. Die Begründung war mir allerdings etwas zu unglaubwürdig bzw. konnte ich es nicht wirklich nachvollziehen und ich war dann enttäuscht. Doch dann kommt nochmal so ein richtiges BUMM und diese Wendung war so überraschend, dass ich wieder versöhnt war. Fazit: Ein langsamer Beginn, der Spannung aufbaut; ein etwas langatmiger Mittelteil und eine Auflösung, bei der man zuerst enttäuscht ist, dann aber nochmal überrascht wird. Leider bleibt das Krimidinner-Feeling eher im Hintergrund.

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