
pmelittam
Die Schauspielerin Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock eines heruntergekommenen Hochhauses in Berlin. Ihr letztes Engagement ist schon lange her, noch kann sie von der Gage zehren, aber nicht mehr lange. Zum Glück steht bald ein Casting an, doch dann wird Karlie krank. Die Autorin lässt Wanda selbst in Ich-Form erzählen, und das passt hier wirklich sehr gut, aus Wandas Sicht erlebt man nicht nur, was passiert, sondern erfährt auch viel über ihr Innenleben. Erzählt wird zudem sehr bildhaft, und auch die einzelnen Charaktere sind so gut, wenn auch recht klischeehaft, beschrieben, dass man sie direkt vor Augen hat. Wandas Leben ist keine Bilderbuchgeschichte, im Gegenteil, und sie selbst macht sich das Leben auch nicht gerade leicht. Gerade gegen Ende erscheint mir die Geschichte fast wie ein Fiebertraum, und vor allem Karlie tat mir immer mehr leid. So ist die Geschichte keine schöne, dafür aber eine ehrliche. Der Roman ist nicht immer leicht, aber doch zügig zu lesen, erzählt wird bildhaft und atmosphärisch. Wandas Geschichte macht betroffen, enthält aber auch Hoffnungsschimmer.