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sophiesyndrom

Posted on 7.3.2025

Im Bilderbuch von Lena Hach und Julia Dürr geht es ums Graben – zumindest auf den ersten Blick. Es geht um die Begeisterung für eine Sache, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Tomke – die kindliche Hauptfigur – vergisst sich ganz mit der Schaufel in der Hand. Familienmitglieder und Nachbarn rätseln, was Tomke damit überhaupt erreichen will, und fantasieren munter drauf los, während sie von Tomke keinerlei Antwort bekommen. Tomke gräbt und gräbt. Das Buch lädt zum Entdecken tief unter die Erdoberfläche ein und zeigt im nächsten Moment all die Menschen, die oberhalb zusammenkommen. In buntstiftartigem Stil färbt Julia Dürr die Seiten in satten Farben und verstärkt dadurch noch einmal die kindliche Perspektive und Begeisterung, die in der Geschichte ganz zentral ist. Reduziert ist der Textanteil, der sich ganz darauf zu konzentrieren scheint, den Illustrationen und der dort gezeigten Selbstvergessenheit Tomkes genügend Raum zu geben. Sehr gelungen und charmant finde ich die letzte Seite, die Tomke wieder im Garten zeigt – diesmal am sammeln. Die Illustrationen, die Textelemente und die scheinbar simple Herangehensweise an das Thema über das Glück des Augenblicks gefallen mir sehr gut. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das Bilderbuch nicht allzu lang festhalten konnte, mich nicht allzu sehr zum Verweilen eingeladen hat. Aber das wirkt schließlich auf jede/n LeserIn anders.

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