
bluetenzeilen
Titel: No hard feelings Autorin: Genevieve Novak Verlag: Pola Preis: 18,00€ Seitenzahl: 368 Seiten Übersetzerin: Babette Schröder Inhalt: Wenn Penny sich mit ihren Freunden vergleicht, schneidet sie gar nicht gut ab. Annie wird Partnerin in einer Kanzlei, Bec hat sich verlobt, Leo macht sorglos Party. Penny aber wartet ... auf Max, ihren On-Off-Freund, der nie zurückruft, auf die versprochene Beförderung, darauf, dass ihr richtiges Leben beginnt. Doch sie hat die Nase voll, alles soll sich ändern. Sie will es mit Max schaffen, ihre tyrannische Chefin beeindrucken und ihre Panikattacken in den Griff bekommen. Aber dann ist sie doch wieder auf Instagram unterwegs, wacht morgens mit einem Kater auf und schwelgt in Selbstkritik. Aber wenn sich schlechte Gewohnheiten so gut anfühlen, wie kann man dann wissen, was richtig für einen ist? Meine Meinung: Auf "No hard feelings" habe ich mich sehr gefreut einfach weil der Klappentext direkt zu mir gesprochen hat. Ich bin wie unserer Protagonistin Penny noch in meinen Zwanzigern und fühle mich manchmal sehr verloren, wenn es darum geht was ich mit meinem Leben anfangen soll. Dabei scheinen alle um mich herum so viel weiter zu sein als ich und wissen was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. So wage ich mich mit "No hard feelings" auch nochmal in eine andere Richtung, als ich sie sonst lese. Ich habe zwar das ein oder andere Buch gelesen, dass ich nicht unter dem Segment New Adult einordnen würde, dennoch würde ich behaupten, dass ich im Moment auch neue Bücher für mich entdecke, die ich früher nicht unbedingt gelesen hätte. Vor allem die Bücher von Pola schauen in echte Lebensrealitäten von Frauen und so hat mir vor allem "No hard feelings" gezeigt, dass ich mit meinen Sorgen gesehen werden und nicht allein da stehe. Penny Moore ist eine meiner absoluten Lieblingsprotagonistinnen. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren und habe sie dadurch sehr geliebt. Dabei meinen ich nicht ihr Liebesleben oder das viele Trinken, sondern eher ihre Sorgen und das Vergleichen mit anderen, was bei mir schon lange ein Problem ist. Sie hat so gut wie kein Selbstwertgefühl und trifft oft Entscheidungen, die nicht gut für sie sind oder durch die sie sich selbst sabotiert, was mir für sie das Herz gebrochen hat. Allerdings fand ich auch das sie eine fantastische Entwicklung in diesem Buch durchgemacht hat. Die Handlung war unglaublich spannend, humorvoll, tiefgründig, geistreich und konnte mich einfach vollkommen von sich einnehmen. Penny's Sorgen und Probleme sind, denke ich, etwas das viele Menschen in ihren Zwanzigern beschäftigt. Allen voran die Veränderung von Freundschaften oder das Vergleichen mit Freund*innen. Wir werden alle Erwachsen, haben ernste Berufe oder auch Karrieren, gründen Familien und ziehen vielleicht sogar weg. Die Menschen auf die man einst immer zählen konnte, sind plötzlich nicht mehr da oder geben einem das Gefühl nicht gut genug zu sein. Ich fand, dass das Buch diesen Aspekt des Älterwerdens und der Freundschaft sehr gut eingefangen hat und teilweise auch sehr schmerzhaft für mich zu lesen war. Obwohl ich auch zugeben muss, dass ich mir das Ende noch ein wenig anders vorgestellt hätte, muss ich doch sagen, dass ich sehr zufrieden und froh bin das Penny hier einfach eine kleine Entwicklung durchgemacht hat. Auch muss ich zugeben, dass ich sehr überrascht war, dass wir hier auch eine kleine Liebesgeschichte hatten. Von Max erfährt man zwar schon im Klappentext was er für ein Mensch ist und auch im Verlauf des Buches fand ich ihn schrecklich. Doch, dass es auch einen anderen Love-Interest gibt, konnte mich sehr überraschen und vor allem wie begeistert ich von ihm war und wie er immer zu Penny gehalten hat. Auch Mentale Gesundheit spielt hier eine absolut wichtige Rolle, den Penny hat nicht nur mit Panikattacken zu kämpfen, sondern auch mit einem geringen Selbstwertgefühl. Sie macht es einem nicht leicht und doch zeigt die Autorin uns mit Penny auf, dass man nicht so streng zu sich selbst sein sollte. Wir leben in einer Gesellschaft in der wir nach so vielen Standards bemessen werden, sei es unser Beruf, unser Körper oder unser Liebes-/Familienleben. Dabei herrscht manchmal ein solcher Druck auf einem, dass man es kaum aushalten kann. Ich fand die Darstellung hier wirklich großartig und vor allem wie Penny sich weiterentwickelt und gelernt hat. Der Schreibstil von Genevieve Novak war absolut grandios und konnte mich von Anfang bis Ende sehr begeistern. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin einfach nur begeistert von Penny's Geschichte. Genevieve Novak schreibt ehrlich, geistreich, hin und wieder leicht schmerzhaft und doch mit viel Humor, was es einem absolut leicht macht sich in ihrer Geschichte zu verlieren. Es war ein Buch, das ich nie wieder vergessen werde und mir so viel mitgegeben hat. Ich denke, dass viele Menschen in ihren Zwanzigern und vielleicht sogar darüber sich auf die eine oder andere Weise mit Penny identifizieren können, weswegen das Buch auch einfach großartig zu lesen war. Ich bin auch absolut dankbar dieses Buch jetzt gelesen zu haben, wo ich so viele ähnliche Gefühle, wie Penny fühle. Bei vielen Jugendbüchern, die ich jetzt lese bin ich traurig, dass es sie nicht gab als ich noch eine Teenagerin war, weswegen es so fantastisch ist mit Penny einen Charakter zu haben der so sehr zu mir spricht. Ich würde mich auf jeden Fall riesig freuen in Zukunft mehr von Genevieve Novak zu lesen, da "No hard feelings" für mich ein echtes Highlight war.