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streifi

Posted on 25.2.2025

Renate tritt nach ihrem Studium ihre erste Stelle in der Psychiatrie an. Doch Ende der fünfziger Jahre sind immer noch viele Männer der Meinung, Frauen hätten in solch einem Beruf nichts zu suchen. Leider gehört Renates Chef auch dazu und so versucht er sie immer wieder kalt zu stellen. Und auch der Kollege lässt nichts unversucht, sich auf ihre Kosten zu profilieren. Doch Renate hat auch Unterstützer wie ihren Onkel und den Pfleger Karlsson an ihrer Seite und schafft es sich ein Netzwerk aufzubauen, mit dem sie allerlei Unannehmlichkeiten abwenden kann. Auch privat wendet sich vieles zum Guten. Sie tritt einem Netzwerk für Akademikerinnen bei und lernt über mehrere Ecken Matthias kennen, mit dem sie das große Glück zu finden scheint. Melanie Metzenthin nimmt uns wieder mit nach Hamburg, diesmal in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Und wie es so oft in ihren Büchern ist, treffen wir auch hier bekanntes Personal wieder. Besonders die Familie von Alfred „Fredi“ Studt spielt eine wichtige Rolle. Mich hat das sehr gefreut, mag ich es doch sehr, wenn man liebgewordenen Charakteren wieder begegnet und so erfährt, wie es mit ihnen weiterging. Wie in allen ihren Romanen, lässt die Autorin hier wieder eine Menge Erfahrung aus ihrem eigenen Berufseben einfließen, hat sie doch selbst am Ochsenzoll gearbeitet, genau wie Renate im Buch. Dabei kommt die Unterhaltung aber nicht zu kurz. Neben den psychiatrischen Fällen kommt auch das Leben zu Wort. Wir begleiten Renate unter anderen zum Fußball und treffen so auch Uwe Seeler am Beginn seiner Karriere. Mir hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen. Es lies sich locker lesen und war durchgehend interessant und teilweise auch sehr spannend. Das Zeitbild, das hier vermittelt wird macht wieder einmal sehr deutlich, was sich seit dem alles verbessert hat, aber auch, wo es auch heute immer noch hakt. Ich mochte das Buch sehr gerne und freue mich auf Band 2, der im Sommer erscheinen wird.

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