
ginnykatze
„Manchmal muss man ein bisschen im Schlamm wühlen, bis man ein Goldkorn findet.“ In Frankfurt nimmt der Winter kein Ende. Eine grausame Mordserie an jungen und erfolgreichen Opfern, hält die Kommissare Mara Billinsky und Jan Rosen in ihren Bann. Die Ermittlungen sind schwierig und umfangreich, aber alle Spuren führen ins nichts. Als dann der Sohn der ehemaligen, russischen Balletttänzerin Radka Steinman vermisst wird, erscheint endlich Licht am Ende des Tunnels. Vermutlich weiß sie etwas über die Morde, schweigt aber eisern. Mara beißt sich fest und ermittelt mal wieder eigenständig. Jan Rosen hat ganz andere Sorgen, denn er hat eine alte Freundin wiedergetroffen und die Verliebtheit von früher flammt wieder auf. Sie schwebt aber immer noch in größter Gefahr. Die Kommissare arbeiten auf Hochtouren, aber irgendwie passen die vielen Puzzleteile nicht zusammen. Mara und Jan sind am Ende ihrer Kräfte als sie dem Bösen begegnen. Fazit: Der Thrillerautor Leo Born schreibt mit „Vergessene Gräber“ den 5. Fall für die Kommissare Mara Billinsky und Jan Rosen. Sein bildhafter, emphatischer und gradliniger Schreibstil führt dazu, dass ich alles hautnah miterlebe. Mein Kopfkino schaltet sich sofort an. Die Charaktere sind super ausgesucht und bemerkenswert in Szene gesetzt. Es gibt die Guten und die Bösen und allen dürfen wir bei ihrem Tun über die Schulter schauen, ob wir wollen oder nicht. Der Spannungsbogen ist gut gewählt. Die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel haben bei mir aber einen Sog entstehen lassen, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. Trotz großer Bemühungen konnte ich der Person, die hier so brutal mordet, nicht auf die Schliche kommen. Das gutdurchdachte Ende hatte ich so nicht erwartet. Der Autor führt alle Handlungsstränge zusammen. Jedes lose Puzzleteil fällt an den richtigen Platz und alle offenen Frage werden beantwortet. Mir hat dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen. Inzwischen gehört Leo Born zu meinen Lieblingsautoren, denn er ist ein Meister seines Fachs und das Buch konnte mich wieder vollends überzeugen. Es ist schon brutal und blutig, für Zartbesaitete ist es wohl eher nicht geeignet. Von mir kommt hier eine ganz klare Leseempfehlung und fünf verdiente Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.