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fernweh_nach_zamonien

Posted on 20.2.2025

Eine abenteuerliche Rettungsmission in phantasievoller und beeindruckender (aber vertrauter) Kulisse mit magischen Wesen. Inhalt: Die 16-jährige Minna möchte in die großen Fußstapfen ihrer Mutter treten und eine Büchersucherin werden! Das Bücherlabyrinth ist ein magischer Ort voller Geheimnisse, aber auch gespickt mit tödlichen Gefahren. Vor elf Jahren ist Minnas Mutter in den Tiefen des Labyrinths verschwunden und seitdem nie zurückgekehrt. Nur wer die Kunst der Staubmagie beherrscht, kann die gesuchten Bücher aufspüren. Minna hat Talent und es gelingt ihr, den grummeligen Antiquar Raban Krull zu überzeugen, sie als Lehrling aufzunehmen. Bei ersten Erkundungen entdeckt das Mädchen, dass ihre Mutter noch lebt und gefangen ist in den Spiegelgängen! Um sie zu befreien, muss Minna das legendäre Buch der Verlorenen finden. Unterstützung erhält sie vom tollpatschigen Gulliver (Sohn des Antiquars) und dem geheimnisvollen wie eleganten Jascha. Die drei geraten bei ihrer Suche in gefährliche Situationen und enthüllen Geheimnisse des Labyrinths ... Altersempfehlung: ab 12 Jahre Das Buch ist bei Antolin gelistet. Cover und Illustrationen: Das Cover wirkt atmosphärisch und geheimnisvoll. Minnas rote Mähne bietet den perfekten Blickfang. Der Bildanteil im Innern ist sehr gering, was hauptsächlich dem Lesealter geschuldet ist. Und doch finden sich neben ganzseitigen schwarz-weiß Zeichnungen (Charaktere) auch ein paar Vignetten (magische Wesen, Werkzeuge uvm.) Mein Eindruck: Kinderbücher über Bücher erwecken sofort meine Aufmerksamkeit. Die Büchersuche und die magischen Wesen in der faszinierenden Unterwelt erinnern stark an das Labyrinth in "Die Stadt der träumenden Bücher", in dem Walter Moers Bücherjäger, gefährliche Bücher und sympathische Buchlinge verortet. Dieser Umstand hat mich bereits beim Klappentext neugierig gemacht, jedoch sind die Parallelen am Ende doch zu viele. Automatisch kommen immer wieder Vergleiche in den Sinn. Zudem finden sich reichlich Zitate (Don Quijote oder Götz von Berlichingen) und Anspielungen auf klassische Weltliteratur, aber auch Auszüge aus (fiktiven) Ratgebern für Büchersuchende. Auch hier hat man sogleich ähnliche Kniffe von Walter Moers im Kopf. Die Charaktere, insbesondere die 16-jährige Minna, die aufgrund ihrer Handlungen viel jünger wirkt, sind mit viel Herz gestaltet und der tollpatschige Gulliver und der geheimnisvolle, androgyne Jascha erweisen sich tatsächlich als große Hilfe bei der Suche im Labyrinth. Dies sowie magische Elemente und deren Eigenschaften sind sehr komplex gestaltet, wohingegen die Handlung einige Längen aufweist. Zu viel zum Abenteuer möchte ich nicht verraten. Es wird gefährlich und mehrfach fragt man sich, wem eigentlich noch Vertrauen geschenkt werden kann. Da dieser Band mit einer Überraschung (nicht direkt ein Cliffhanger) endet, darf man sich freuen, dass der zweite Band noch in diesem Jahr erscheinen und die Reihe abschließen soll. Für das phantasievolle Abenteuer in dieser außergewöhnlichen Kulisse vergebe ich 3,5 von 5 Bücherstapel! Fazit: Familiengeheimnisse, Vertrauen und Rache! Ein faszinierendes Abenteuer in phantasievoller (vertrauter) Kulisse mit einigen Längen. Mit liebenswerten, vielfältigen Protagonisten und einigen detaillierten Zeichnungen. ... Rezensiertes Buch: "Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen" aus dem Jahr 2025

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