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hapedah

Posted on 20.2.2025

Für mich ein wunderbares Leseerlebnis in einzigartiger Erzählweise Evelyn kann sich an viele ihrer früheren Leben erinnern, ganz besonders an die Tatsache, dass sie immer kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Das liegt an Arden, ihrer großen Liebe über die Jahrhunderte hinweg, der sie in jedem Leben aufspürt und schließlich ermordet. Dieses Mal ist es für Evelyn jedoch besonders wichtig, länger am Leben zu bleiben, denn ihre jüngere Schwester Gracie ist an Krebs erkrankt und benötigt dringend einen Knochenmarkspende von ihr - der Termin für die Entnahme liegt kurz nach ihrem Geburtstag. Doch kann sie Arden lange genug entkommen oder ihn gar überreden, sie erst später zu töten? "Our Infinite Fates" von Laura Steven ist eine außergewöhnliche Geschichte, bei der ich mir sicher bin, dass sich die Geister daran scheiden werden. Mich hat die einzigartige Erzählweise gefesselt und begeistert, abgesehen von winzigen, etwas spannungsärmeren Stellen im Mittelteil mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Evelyn, die in ihrem aktuellen Leben Branwen heißt, ist eine interessante und liebenswerte Protagonistin. Da sich ihre Erinnerungen an die weiter zurück liegenden Leben im Nebel verliert, bleibt auch der Grund für diesen ewigen Kreislauf aus Liebe und Mord zwischen ihr und Arden sehr lange ungeklärt, wodurch bei mir der Eindruck entstand, sie nicht so intensiv zu kennen, wie ich es mir gewünscht hätte. Auch Ardens Wesen und Motivation bleibt durch seine Weigerung, über die gemeinsamen Anfänge zu sprechen, bis zum Finale hin recht undurchschaubar, dennoch habe ich ihm eine gewisse Grundsympathie entgegen gebracht. Besonders seine - mal mehr und mal weniger erkennbare - Liebe zu Evelyn und die damit verbundene Verzweiflung über die Notwendigkeit, sie immer wieder zu töten, hat mich für ihn eingenommen. Alle anderen Figuren blieben mehr oder weniger Statisten in der Handlung, selbst die wunderbare Gracie und Branwens liebevolle Mutter verschmolzen für mich eher mit dem Hintergrund. Der Schreibstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen, zwischen dem aktuellen Geschehen waren häufig Kapitel eingeschoben, die Auszüge aus Evelyns früheren Leben zeigten - jeder dieser Abschnitte führte mich in ein weiteres, noch unbekanntes Leben ihrer Vergangenheit. Diese regelmäßigen Wechsel sollte man mögen, um die Geschichte wirklich genießen zu können, wer sich darauf einlässt, wird mit einem einzigartigen Lesevergnügen belohnt. Erst das Finale bringt die lang ersehnte Erklärung für den sich ständig wiederholenden Lebenszyklus der beiden Protagonisten, sowohl die Auflösung als auch der Epilog haben mich überrascht, schlussendlich aber entspannt und zufrieden zurück gelassen. Für dieses Buch, das zu meinen Lesehighlights des Jahres gehört, spreche ich gern eine Leseempfehlung aus. Fazit: Die außergewöhnliche Schreibweise, die den Leser zwischendurch immer wieder aus dem aktuellen Geschehen reißt und in kurzen Kapiteln in verschiedene Stadien der Vergangenheit entführt, hat mich gefesselt und begeistert, auch die Auflösung fand ich recht einzigartig. Für mich stellt dieses Buch ein besonderes Highlight dar, das ich gern weiter empfehle.

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