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nefina

Posted on 15.2.2025

Rahel ist eine Vicious, eine Sünderin des Hochmuts. Sie besitzt die Fähigkeit, Illusionen zu erschaffen und Menschen zu beeinflussen. Doch die Warden, Wächter des Ordens, haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Vicious zu bekämpfen. Wer ihnen in die Hände fällt, wird an die Academy of Sins gebracht und dort „gelehrt“, den Sünden zu widerstehen – nicht ganz freiwillig und nicht ganz ohne Gewalt. Rahel bekommt Asher als persönlichen Wächter zugeteilt. Er soll sie rund um die Uhr bewachen, obwohl sein Rang dafür eigentlich zu niedrig ist. Doch Asher sieht darin eine Chance, seinen schlechten Ruf innerhalb des Ordens reinzuwaschen – ein Ruf, der ihm durch seine Familie anhaftet. Doch sind die Warden wirklich die Guten? Der Einstieg in das Buch fiel mir ehrlich gesagt ziemlich schwer. Ich hatte anfangs keinen richtigen Durchblick – die Welt und die Rollenverteilung waren etwas verwirrend. Erst als die Handlung sich auf die Academy of Sins konzentrierte, wurde es für mich klarer. Rahel und Asher sind als Protagonisten spannend, aber irgendwie konnte mich keiner von beiden komplett mitreißen. Obwohl die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird (was durch hübsche Symbole gekennzeichnet war), fehlte mir ein emotionaler Anker. Trotzdem mochte ich ihre Dynamik – ihre gegensätzlichen Sichtweisen, ihre Zweifel und wie sie sich langsam annähern. Besonders die Nebenfiguren, vor allem Eden & Callum, fand ich toll. Das Worldbuilding ist okay – die Idee mit den verfeindeten Fraktionen hat Potenzial, aber ich hätte mir noch mehr Hintergrundinfos gewünscht. Gerade die Strukturen der Warden und Vicious hätten stärker ausgearbeitet werden können. Trotzdem bleibt die Story spannend, denn einige Wendungen haben mich wirklich überrascht. Besonders das letzte Drittel hat es in sich – es war der stärkste Part des Buches. Vorher empfand ich die Handlung zwischendurch als recht zäh, doch das Finale konnte mich dann doch noch packen. Fazit: Das Buch hatte für mich Höhen und Tiefen. Der Anfang war schwierig, die Charaktere konnten mich nicht immer fesseln, und das Worldbuilding hätte noch ausgebaut werden können. Aber die Frage, wer hier wirklich gut oder böse ist, hat mich fasziniert. Die Geschichte spielt mit moralischen Grauzonen – und das macht neugierig auf die Fortsetzung.

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