
Chief Propaganda Officer
Albert Campion ist wohl das, was man am besten als Universaldilettant bezeichnet. Wohlhabend genug, um nicht arbeiten zu müssen, setzt er sein außergewöhnliches Gehirn ein, um außergewöhnliche Fälle zu lösen. Manchmal sogar, bevor ein Verbrechen geschieht, wie es im Falle der Familie Gyrth scheint. Seit vielen hundert Jahren ist diese Familie Hüter eines besonderen Kelches und auf den hat es eine ungewöhnliche Verbrecherbande abgesehen. Campion tut sich mit dem Sohn und der Tochter des Hauses zusammen, um dieses Verbrechen zu verhindern. Dabei helfen ihm nicht nur seine grauen Zellen, sondern auch Verbündete in allen Teilen des Landes und aus allen Schichten. Das ist kein Krimi, wie man ihn heutzutage noch zu lesen bekommt, dennoch fand ich ihn sehr unterhaltsam und kurzweilig. Erstaunlich modern sind hier alle, obwohl das Buch in den 30igern des 20. Jahrhunderts geschrieben wurde. (Für Leute, die damit kognitive Probleme haben: Das ist etwa 90 Jahre her.) Gut gefallen hat mir, dass Frauen hier keine Nebenrolle spielten und nicht nur ihren eigenen Kopf hatten, sondern auch ihr eigenes Ding machten. Eher ungewöhnlich sind die Ermittlungsmethoden unseres Helden, aber andererseits ist so ein Netzwerk aus Leuten das, was wir heute übers Internet regeln und ich fand es einfach nur mega. Ein bisschen zu schnell ging mir die Auflösung, aber alles in allem ist das eine Wiederentdeckung, bei der ich gegen weitere Fälle überhaupt nichts einzuwenden hätte.