Profilbild von Maya Rottenmeier

Maya Rottenmeier

Posted on 12.2.2025

Das Buch reißt mich mit! Für mich ist es das erste Buch der Autorin und entsprechend gespannt starte ich in die Seiten. Um was es geht: Für Erin ist es essenziell, dass ihr Leben durchstrukturiert ist. Für ihre Doktorarbeit muss sie in den Yosemite-Nationalpark und direkt in ein Camp für Strafgefangene ziehen, die dort in einem Resozialisierungsprogramm untergebracht sind. Der blanke Horror für Erin. Jesse, einer der Insassen, ist für sie zuständig und es geschieht, was sie nie für möglich gehalten hat: Sie entwickelt Gefühle für ihn. Die Umsetzung: Das Buch startet mit einem Prolog, der Fragen aufwirft. Ich lerne die Verhaltensbiologin Erin Chase kennen. Die junge Doktorandin ist perfekt organisiert. Jeder Schritt wird minutiös geplant, bei maximaler Inflexibilität. Das bin nicht ich. Überhaupt nicht. Als Freigeist tue ich mich schwer mit ihrem Charakter, doch je weiter ich in die Geschichte vordringe, umso besser verstehe ich Erins Handeln. Sie legt eine gelungene Entwicklung hin, die mich am Ende mit Stolz auf sie blicken lässt. Jesse Davis hat seine Strafe fast verbüßt. Als Strafgefangener hält er mit den Firefighter im Yosemite-Park die Feuer unter Kontrolle. Diese Verantwortung nimmt er sehr ernst. Sein Charakter ist von unzähligen Feinheiten geprägt und ich verliebe mich in jede. Mich überzeugt alles: Erin und Jesse sind gezwungen, Zeit miteinander zu verbringen, und was sie dabei erleben, lässt mich von der ersten Minute an mitfiebern. Beide sind Intrigen und Anfeindungen ausgesetzt und es gibt falsche Schlangen, die sie manipulieren. Die Fäden werden dabei raffiniert gezogen und so erwartet mich am Ende keine plumpe Auflösung. Es fügt sich alles harmonisch ineinander. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven der Protagonisten im Präsens geschildert und der empathische Schreibstil liegt genau auf meiner Linie. Das Setting ist prima ausgearbeitet und ich genieße jede Leseminute. Mein Fazit: »The Fire Inside Us« trifft exakt meinen Geschmack. Ich liebe die Vibes, die Erin und Jesse versprühen und gerade ihre Gegensätzlichkeit macht sie im Zusammenspiel so spannungsvoll. Es gibt einige Überraschungen, auch wenn ich die eine oder andere erahne, schmälert das meinen Lesegenuss zu keiner Zeit. Ich liebe Goliath, einen kleinen alten Hunde-Opa aus dem Rescue Center ebenso wie ich Goldy liebe, der im Yosemite-Park lebt und sich gerne mit Nüssen füttern lässt. Die Beobachtungen der Maultierhirsche gestalten sich extrem unterhaltsam, und wenn sich Erin und Jesse dabei tief in die Augen schauen, entgeht mir kein Kribbeln zwischen ihnen. Im Buch dreht es sich um Traumabewältigung und das Abschließen mit der Vergangenheit. Zweite Chancen sind ebenso Thema wie Vertrauen und Loslassen. Eine durch und durch bewegende Story. Von mir erhält »The Fire Inside Us« 5 mitreißende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

zurück nach oben