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le4

Posted on 11.2.2025

Henri und Simone haben lange Geld für eine Fahrt auf der Astoria, einem Kreuzfahrtschiff, gespart. Diese Fahrt ist etwas ganz Besonderes für die beiden, da sie einst auf dem Schiff noch unter anderem Namen, der Völkerfreundschaft, gearbeitet haben. Sie begegnen der Schwedin Frida. Auch sie hat eine ganz besondere Verbindung zur Astoria. Doch schließlich wirbelt auch noch Elli dazwischen und sorgt dafür, dass alte Erinnerungen hochkommen. Ich lese ganz selten historische Romane, aber nachdem ich “Die Sehnsucht nach Licht” gelesen hatte, wusste ich, dass ich für Kati Naumann eine Ausnahme machen werde. Daher habe ich mich sehr auf “Fernwehland” gefreut. Das Buch hat mir gut gefallen. Kati Naumann schafft es durch ihre Recherchearbeit, die Zeit der DDR und das Drumherum herrlich lebendig werden zu lassen. Es gibt immer wieder sehr ergreifende emotionale Momente. Vor allem an Frida habe ich mein Herz verloren. Was für eine liebenswürdige Person mit einer so tragischen Geschichte. Ich liebe es, wie die Gegenwart mit der Vergangenheit verknüpft ist. Das war auch damals bei “Die Sehnsucht nach Licht” so herrlich. Die Sachen, die wir in der Vergangenheit erfahren, helfen uns, die Gegenwart zu verstehen und in der Gegenwart sehen wir Auswirkungen vergangener Geschehnisse. Dadurch ist die Geschichte ganz wunderbar angeordnet. Wir lernen die Hintergründe der Hauptcharaktere kennen und sehen, wie sie sich in der Gegenwart näherkommen. Besonders schön fand ich, wie die verschiedenen Leben in der Vergangenheit miteinander verwoben wurden. Ich muss gestehen, dass ich emotional weniger stark abgeholt wurde, als bei vorherigen Werken. Ich hätte auch eigentlich gerne noch etwas mehr von der Geschichte der Astoria/Völkerfreundschaft/Stockholm gesehen, als “nur” die Erlebnisse dieser drei Charaktere. Letztendlich ist es aber wirklich ein empfehlenswertes Buch. Kati Naumann hat einen ganz ausgezeichneten Schreibstil und eine Art, die Geschichte zu verweben und bisher kann ich sagen, dass es ihre Bücher wirklich wert sind, gelesen zu werden.

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