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kupfisbuecherkiste

Posted on 11.2.2025

London, Ende des 19. Jahrhunderts: ein unbekannter Mann ermordet mehrere Männer auf bestialische Art und Weise. Er schlitzt ihnen die Kehle aus und lässt sie ausbluten. Die lokale Polizei vermutet den Ursprung im religiösen Bereich, tappt aber überwiegend im Dunkeln. Nun soll Holmes alter Widersacher James Moriarty helfen. Ihm zur Seite steht Molly Miller, die ihren eigentlichen Unterhalt mit Einbrüchen aller Art verdient, und sich von Moriarty erwischen lässt. Molly selbst hat die besten Verbindungen zu Menschen, die zu den Hauptverdächtigen gehören. So hilft sie Moriarty nicht nur bei der ersten Spur, sie ergänzt Moriartys Überlegungen mit spitzfindigen Ideen. Aber als selbst das nicht mehr reicht, muss das neue Ermittlerduo erkennen: es führt keine Spur an dem alten Haudegen Holmes vorbei. Und der ist alles andere als tot, wie man es eigentlich erwartet hat. Können die beiden Erzfeinde über ihren Schatten springen und den Fall gemeinsam lösen? Dieses Buch beginnt mit einem kleinen Rückblick, wie es zum Showdown der beiden Erzrivalen kommt. Diesen Einstieg finde ich mehr als gelungen, da er für mich persönlich die bestmögliche Überleitung zum aktuellen Fall gibt. Dieser hat es in sich: eine geheime Vereinigung positioniert sich gegen alles Fremde. Ob Religion oder Kulturen, das wird von dieser Vereinigung nicht mehr gewünscht. Wer hier im Weg steht, wird kaltblütig entsorgt. Dabei kommt das Ermittlerteam dem Hauptverdächtigen schnell auf die Spur, kann ihm jedoch nichts nachweisen. Erst der letzte Hinweis ergibt die Lösung, und doch reicht sie nicht dazu, den Mörder offiziell zu verurteilen, denn hier wird Druck gemacht von ganz anderer Stelle. Dieser erste Teil von Oliver Hoffmann hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte wird spannend erzählt, die Charaktere ohne zu langweilen beschrieben. Man erfährt allerhand über die Protagonisten, ohne den Leser zu überfluten an unnötigen Informationen. Seite um Seite, Kapitel um Kapitel habe ich das Buch verschlungen, und mitgerätselt, wie der Täter überführt wird. Dieser Krimi hat es wahrlich in sich. Zugegen, ich hätte dem Schluss vielleicht noch die ein oder andere Seite spendiert, um die Sache vollends rund zu machen. Leider hat mir die Umsetzung, wie der Täter zu seinem „Urteil“ kommt, nicht so richtig gefallen. Es fühlte sich ein bisschen so an, als müsste hier die Geschichte schnell zu einem Ende kommen, ich hätte mir hier eher ein Urteil von offizieller Stelle gewünscht. Gerade im Zuge der aktuellen Situation hat das Thema Verfolgung von religiösen Mitmenschen nichts an Aktualität verloren, und da erscheint Moriartys Urteil für mich ein bisschen seltsam an. Um das genauer auszuführen, müsste ich aber nun verraten, wie es ausging, und ich möchte ja euch nicht die Spannung verderben. Insgesamt aber ein tolles Buch. Erst fand ich es schade, dass Moriarty so spät auf Holmes getroffen ist, aber im Nachhinein war es genau der richtige Zeitpunkt. Insgesamt ein tolles und spannendes Buch, welches ich in nicht mal 24h ausgelesen habe und weggelesen habe. Ich denke, das spricht für sich. Und sind wir ehrlich: allein die Aufmachung des Buches ist schon der Knaller: der Einband ist in einem schönen Rot gehalten, mit grauweißer Schrift und Verzierungen, so dass es auch sehr viel im Bücherregal hermacht. Unbedingt lesen würde ich sagen.

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