
Merle
Danke an Vorablesen und den HarperCollins Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar von „Something Old, Someone New“ zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig. Die Idee und das Konzept von dem Buch klangen richtig lustig. Die Umsetzung hat mich dann leider doch enttäuscht. Worum geht es? Shea ist durch ihre italienische Nonna in einer Sache sehr abergläubisch, und das betrifft gebrauchten bzw. vererbten Schmuck. Sie hat Angst, dadurch das schlechte Karma der Vorbesitzerinnen aufzunehmen und würde deshalb niemals einen Heiratsantrag mit einem Vintage Ring annehmen. Aber es kommt wie es kommen muss, und John macht ihr mit einem Ring aus einem Second Hand Shop einen Antragt. Daraufhin begibt Shea sich auf die Suche nach den Vorbesitzerinnen des Verlobungsringes, die sie von New York und Boston auch nach Italien und Portugal führt. Wie gesagt, die Idee klang total lustig, und auch die genannten Orte haben mir Schnitzeljagd- und Sommerurlaubs-Vibes versprochen. Davon kommt aber wenig rüber. Die Kapitel sind super kurz, sodass auch die Szenen sehr kurz sind und kaum etwas passiert. Die Schnitzeljagd ist geprägt von Zufällen, alles klappt sehr einfach und wenn es mal nicht klappt, dann kommt irgendein (wenig überraschender) Twist daher und es wird gelöst. Bei „Someone New“ im Titel war es in meinen Erwartungen so, dass Shea auf der Reise zu sich selbst findet und merkt, dass John gar nicht The One ist für sie. Denn ehrlich gesagt fand ich John unfassbar unsympathisch und respektlos, dass er Sheas Wunsch mit dem Erbstück-Ring nicht respektiert und sie fast vorführt damit. Im Buch gibt es zwar noch Graham, den ich persönlich viel spannender fand als John, aber da passiert bezüglich Romantik gar nichts. Charakterwachstum habe ich in diesem Buch lange gesucht. Der Geschichte fehlt es im Großen und Ganzen an Tiefgang, alles plätschert nur so vor sich hin – das darf cozy romance ja auf jeden Fall, aber durch viele Klischees fehlt hier auch der frische Wind, irgendwas, was das Buch aus dem Genre abhebt. So komme ich leider nur auf 2.5 von 5 Sternen und kann das Buch nicht weiterempfehlen.