
nefina
Astraea lebt gefangen in einem noblen Herrenhaus. Hektor, ihr vermeintlicher Retter, hat sie einst vor einem Vampir gerettet und hält sie nun unter dem Vorwand des Schutzes gefangen. Doch als sie eines Abends versehentlich die falsche Tür öffnet, macht ihr ein attraktiver Unbekannter ein verlockendes Angebot: Er will ihr helfen zu fliehen und ihre Vergangenheit herauszufinden. Der Zeitpunkt ist perfekt, denn ihre einzige Freundin Cassie nimmt am Liberatem teil, einem Wettbewerb, bei dem Menschen für die Sicherheit ihres Landes kämpfen. Es ist ihre Chance auf die Flucht. Das Buch ist einfach nur wunderschön. Das Cover, der Farbschnitt, die Charakterkarten – ein echtes Highlight fürs Regal. Auch der Klappentext klang vielversprechend. Die Idee mit den verschiedenen Wesen und das Worldbuilding fand ich spannend. Ich liebe Vampirstorys, aber leider wurde hier viel Potenzial verschenkt. Orte wurden kaum beschrieben, und es fiel mir schwer, mir die Welt vorzustellen. Auch der Liberatem-Wettbewerb hätte eine größere Rolle spielen können – da wäre so viel mehr möglich gewesen. Anfangs mochte ich Astraea als Protagonistin und habe mit ihr mitgefiebert. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto naiver und begriffsstutziger wurde sie. Ab Seite eins ist klar, wer sie ist – für alle, außer für sie selbst. Auch ihre sprunghaften Gefühle zwischen Hass und Anziehung haben mich irgendwann nur noch genervt. Nyte war definitiv interessanter als Astraea. Der mysteriöse Bad Boy – ein Klassiker, der immer funktioniert. Aber warum musste er so unfassbar viele Geheimnisse haben? Dieses ständige Zurückhalten von Informationen hat mich fast wahnsinnig gemacht. Anfangs war der Schreibstil angenehm, aber je weiter ich las, desto anstrengender wurde es. Der rote Faden fehlte, und oft wusste ich nicht, wo die Geschichte eigentlich hinwill. Die Dialoge waren häufig unvollständig, als hätte jemand mitten im Gespräch die Stopptaste gedrückt. Dazu kamen wilde Gedankensprünge, die mich mehrfach zurückblättern ließen, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen. Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Die Story war vorhersehbar, vieles blieb unausgereift, und trotz der vielen Seiten fehlte es an echtem Inhalt. Aber immerhin ist es eines der schönsten Bücher, was die Aufmachung betrifft.